slowenien winter
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Nicht nur die Steiermark wurde hart vom Eisregen getroffen, auch in Slowenien herrschte Chaos. Zwischenzeitlich waren 120.000 Haushalte ohne Strom, es wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen.

In Slowenien haben am Sonntag wegen des eisigen Wetters dramatische Verhältnisse geherrscht. Im Laufe des Tages spitzte sich die Lage wegen des Regens zu, am Abend begann es zu schneien. Rund 105.000 Haushalte - zwischenzeitlich waren es 120.000 gewesen - waren am Sonntagabend noch ohne Strom, berichteten Medien. Am Montag sollen rund drei Viertel aller Haupt-und Mittelschulen geschlossen bleiben.

Die Umweltagentur (ARSO) rief am Sonntag wegen Schnee und Glatteisgefahr für das ganze Land die höchste Alarmstufe aus. Die Behörden rieten der Bevölkerung, ihre Häuser nicht unnötig zu verlassen. Für Montag wird bereits Erleichterung erwartet, da die Niederschläge nachlassen sollen.

Slowenien rief am Sonntag die Nachbarländer sowie die EU um Hilfe - insbesondere in Form von Notstromaggregaten - an. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren mehrere Generatoren aus Österreich, Deutschland und Tschechien bereits unterwegs. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde stellte Österreich seinem südlichen Nachbarn 27 leistungsfähige Aggregate zur Verfügung.

Unzählige Bäume, die wegen schwerer Schnee- und Eislasten umgestürzt sind, richteten nicht nur enormen Schaden an Stromleitungen an, sondern behinderten auch den Verkehr stark. Zahlreiche regionale und lokale Straßen waren nicht befahrbar. Das Bahnverkehr erlebte am Sonntag beinahe einen totalen Kollaps. Am Montag will die slowenische Bahngesellschaft (SZ) den Verkehr mit Diesellokomotiven weitgehend wiederherstellen, sie kündigte jedoch große Verspätungen an.

Im Südwesten des Landes, wo die Versorgungsprobleme seit Freitag anhielten, hat sich die Lage am Sonntag etwas entspannt. Dazu trugen die Notstromaggregate bei, die von der slowenischen Armee und der Behörde für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in den am meisten betroffenen Gemeinden Postojna und Pivka bereitgestellt wurden. In der gesamten Region waren am Sonntag noch insgesamt 5.000 Haushalte ohne Elektrizität gewesen, berichtete der Energieversorger Elektro Primorska.

Auch das Rest Sloweniens befand sich fest im Eisgriff: Im Inneren des Landes, rund um die Hauptstadt Ljubljana, waren laut dortigem Energieversorger Elektro Ljubljana insgesamt 60.000 Haushalte ohne Elektrizität. Auch im Osten und Nordosten des Landes gab es große Stromausfälle. Der Versorger Elektro Celje berichtete von 18.000 Haushalten ohne Strom, ebenso viele Haushalte waren auch in der Umgebung von Maribor betroffen.

Von großen Problemen berichtete auch der Laibacher Zoo. Der einzige Zoo in Slowenien, der sich inmitten des Stadtwaldes befindet, kämpfte am Sonntag mit fallenden Bäumen, die Schäden an Zäunen anrichteten. Gefährliche Tiere wie Tiger, Bären, Geparde seien gesichert, eine Gefahr zu entkommen bestehe aber bei den Luchsen, die für die Menschen nicht gefährlich seien, hieß es laut Medienberichten. Trotz eines großen Lochs im Zaun blieben die Luchse vorerst in der gewohnten Umgebung ihres Geheges.