Menschen in Myanmar
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Malteser Mitarbeiter unterwegs ins Erdbebengebiet. Sofort nach dem Erdbeben der Stärke 6,8 auf der Richter-Skala gestern um 1 Uhr 55 Ortszeit in der Nähe von Tarlay, Myanmar, ist ein Mitarbeiter von Malteser International aus einem benachbarten Projekt in das Krisengebiet aufgebrochen.

Um 3 Uhr 54 Ortszeit erschütterte ein Nachbeben der Stärke 5,4 erneut die Erde. Bislang gehen die Behörden von 65 Toten und mehr als 240 beschädigten Häusern aus. Gemeldet werden derzeit 111 Verletzte. Am Sonntag werden zwei weitere Malteser Mitarbeiter, eine Ärztin und der Programmkoordinator für die Region, in Tarlay eintreffen.

Um das Team vor Ort darin zu unterstützen schnell auf die Katastrophe reagieren zu können, stellt Malteser International 10.000 Euro aus dem eigenen Nothilfefond zur Verfügung. Damit werden die Malteser ein Krankenhaus, welches stark vom Erdbeben betroffen wurde, mit Medikamenten unterstützen. Zudem planen sie Angebote zur psychosozialen Betreuung der vom Erdbeben traumatisierten Menschen.

„Auch wenn es zynisch klingen mag, das Erdbeben ereignete sich in einer Region, die für bereits in Myanmar registrierte Hilfsorganisationen zugänglich ist. Da können wir zum Glück sofort hin.“, so Roland Hansen, Abteilungsleiter Asien bei Malteser International. Hansen ist froh, dass die 380 lokalen und 12 internationalen Mitarbeiter der Malteser nicht verletzt wurden. An den Projektstandorten der Malteser - auch in Nord-Thailand - wurde zunächst nur das Wackeln der Erde bemerkt.

Malteser International arbeitet seit dem Jahr 2001 in Myanmar und verfügt dort über insgesamt vier Programmstandorte. Neben dem Länder- und Programmbüro in Yangon gibt es Programmbüros in der Wa Sonderregion, im Rakhine State und im Irrawaddy Delta. Die Malteser verbessern den Zugang zu Basisgesundheitsdiensten und bekämpfen Tuberkulose und HIV/AIDS. Zudem stellen sie die Grundversorgung mit sauberem Trinkwasser und eine basissanitäre Ausstattung auf Haushaltsebene, an Schulen und Gesundheitseinrichtungen sicher.

Nach dem verheerender Zyklon Nargis 2008 in der Küstenregion von Myanmar waren die Malteser als erste Hilfsorganisation vor Ort.