Washington - Der frühere UN-Waffeninspekteur für den Irak, Scott Ritter, ist von einem US-Gericht wegen Kinderpornographie schuldig gesprochen worden. Das Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania sah es als erwiesen an, dass Ritter im Internet Kontakt mit einer 15-Jährigen gesucht hatte, wie die Zeitung Pocono Record berichtet. Bei dem angeblichen Mädchen handelte es sich in Wirklichkeit jedoch um einen Polizisten.

Wie die Zeitung berichtet, zeigte die Staatsanwaltschaft während des Prozesses Aufnahmen einer Web-Kamera, die Ritter beim Masturbieren zeigen. Der 49-Jährige sagte zu seiner Verteidigung, er habe geglaubt, mit einer Frau zu tun zu haben, die sich für eine Minderjährige ausgibt. Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.

Ritter war nach dem Golfkrieg 1991 UN-Waffeninspekteur im Irak. Er trat 1998 aus Protest gegen die aus seiner Sicht zu nachgiebige Reaktion der UNO und der USA auf die Weigerung des damaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein, Inspektionen seiner Nuklearanlagen zuzulassen, zurück. Im Vorfeld des Irak-Krieges 2003 widersprach er der Behauptung von US-Präsident George W. Bush, es gebe Massenvernichtungswaffen im Irak. Die Anwälte Ritters bezeichneten den jetzigen Prozess daher als Verschwörung.