Japans Präsident Naoto Kan hat das Gebiet um das havarierte AKW Fukushima zur Sperrzone erklärt. 80.000 Menschen können nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Das Leben steht still im verstrahlten Minami Soma
Verstrahltes Minami Soma
© AP/DAPDInnerhalb der Evakuierungszone rund um das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima sind Geisterstädte entstanden. Zum Beispiel Minami Soma.
Japan hat um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi eine Sperrzone eingerichtet. Ministerpräsident Naoto Kan erklärte bei einem Besuch in der gleichnamigen Provinz Fukushima die Umgebung des AKW im Umkreis von 20 Kilometern zu einem Sperrgebiet, das niemand ohne staatliche Genehmigung betreten dürfe.

Die Regierung hatte dieses Gebiet zwar bereits zuvor zu einer Evakuierungszone erklärt, es gab jedoch kein Verbot, es zu betreten. Die Sperrzonen-Regelung ist um Mitternacht in Kraft getreten.

Immer wieder waren ehemalige Bewohner trotz der akuten Gefahr durch radioaktive Strahlen auf eigene Faust in ihre Wohngebiete zurückgekehrt, um Habseligkeiten herauszuholen.

Das wird jetzt nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung und unter Auflagen möglich sein. So soll es nur einer Person pro Haushalt erlaubt werden, das Gebiet für etwa zwei Stunden zu betreten.

Die Menschen müssen dabei Schutzkleidung und ein Dosimeter tragen, erklärte Regierungssprecher Yukio Edano. Es werden dafür Busse bereitgestellt.
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Dies gilt allerdings nicht für Menschen, deren Wohnungen in einem Umkreis von drei Kilometern ums das havarierte Kraftwerk liegen. Sie dürfen dieses Gebiet gar nicht betreten.

Die erste Phase der Rückkehraktion solle „in wenigen Tagen“ beginnen und etwa ein bis zwei Monate dauern, hieß es. Der Atombetreiber hatte zuvor bekanntgeben, dass mit einer Stabilisierung der Lage im AKW frühestens in sechs bis neun Monaten zu rechnen sei.