Wieder sorgt die Polizei in den USA für Schlagzeilen, denn erneut hat ein weißer Polizist einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen. Der nackte Mann war möglicherweise geistig verwirrt.
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Erneut hat in den USA ein weißer Polizist einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen. Wie die Behörden im Bundesstaat Georgia am Dienstag mitteilten, wurde der Polizist am Montag von Bewohnern eines Vororts von Atlanta gerufen, weil ein offenkundig verwirrter, nackter Mann auf dem Boden kroch und an Haustüren klopfte.

Als die Polizei eintraf, sei der 27-jährige Schwarze auf einen Polizisten zugelaufen, woraufhin der Beamte zwei Schüsse abfeuerte. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Dienstag. Ob es sich um eine Attacke handelte und ob der Polizist seinen Elektroschocker einsetzte oder hätte einsetzen müssen, soll nun die Ermittlungsbehörde GBI in Georgia klären. Der Mann sei noch vor Ort gestorben. Weil er nicht bewaffnet gewesen sei, hätten die Behörden eine Untersuchung eingeleitet. Der Polizist sei suspendiert worden.

Wiederholt Schüsse auf Schwarze

In den USA sorgen tödliche Schüsse auf unbewaffnete Schwarze immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt war am Freitag in Wisconsin ein unbewaffneter 19-Jähriger erschossen worden, der einen Polizisten angegriffen haben soll. Am selben Tag tötete ein Polizist in Colorado einen auf Bewährung entlassenen 37-Jährigen, der seine elektronische Fußfessel abgeschnitten hatte.

Besonders große Aufmerksamkeit erregte der Tod des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown vergangenen August in der Kleinstadt Ferguson. Die Verfahren gegen den weißen Polizisten, der die Schüsse am helllichten Tag auf offener Straße abgab, wurden eingestellt. Ein Bericht des US-Justizministeriums prangerte vergangene Woche die routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern durch Polizei und Justiz in Ferguson an.

kup/DPA/AFP