Bereits in der Vergangenheit wurden um Triest Funde aus derselben Zeit gemacht. Die Datierungen der Funde decken sich mit Angaben aus der römischen Geschichtsschreibung.
Ein Forscherteam rund um Federico Bernardini vom Internationalen Zentrum für Theoretische Physik in Triest behauptet in der aktuellen Ausgabe der "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"), dass die entdeckte Anlage in San Rocco der Ursprung der Stadt Triest sein könnte.
Mit Laserradar (LiDAR), bodendurchdringendem Radar und archäologischen Grabungen verschafften sich die Forscher einen Überblick über die archäologische Landschaft bei Triest. Sie entdeckten, dass die 13 Hektar große Hauptanlage San Rocco zwischen zwei kleineren Forts liegt: Grociana Piccola und Montedoro. Zwischen den Forts besteht eine Sichtverbindung. Somit sei es möglich gewesen, die Muggia-Bucht, die einen geschützten natürlichen Hafen an der Adria bildet, zu überwachen.
Die Forscher fanden große Ähnlichkeiten der Anlage in San Rocco mit Römerlagern in Spanien, die auf die Zeit 200 bis 150 vor Christus datiert werden. Auch gefundene Tonscherben weisen auf diese Zeit hin.
Der römische Geschichtsschreiber Titus Livius berichtet für die Jahre 178 und 177 vor Christus vom zweiten Istrischen Krieg. Darin besiegten die Römer die Istrier, die damaligen Bewohner der Halbinsel Istrien (heute Kroatien), und gliederten das Gebiet ins Römische Reich ein. Die Befestigungsanlagen um Triest sollen zu Beginn dieses Krieges errichtet worden sein.
Anlagen über hundert Jahre genutzt

"Das entdeckte Hauptfeldlager San Rocco ist der beste Kandidat für den Ort des ersten Triest", schreiben die Wissenschaftler. Im Mittelmeerraum und in Westeuropa gehe eine ganze Reihe von modernen Städten auf römische Befestigungsanlagen zurück. Während die historische Stätte San Rocco ein Stück weit vom Meer entfernt liegt, befindet sich das heutige Zentrum von Triest am Eingang zur Muggia-Bucht.
science.ORF.at/dpa
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