Extremophiles Bakterium
© Public DomainDas extremophile Bakterium "Deinococcus radiodurans"
Rio de Janeiro/ Brasilien - Bei Untersuchungen des Bakteriums "Deinococcus radiodurans" haben brasilianische Wissenschaftler dessen extreme Widerstandfähigkeit erforscht und schlussfolgern nun, dass das Bakterium aufgrund seiner Eigenschaften ursprünglich auch aus dem Weltall auf die Erde gelangt sein könnte. Erneut stützen die Ergebnisse damit auch die Theorie der Panspermie, nach der außerirdisches Leben in Form von Mikroben huckepack mit Asteroiden, Meteoriten und Kometen die Erde befruchtet haben könnte.

Die Biologen um Ivan Paulino Gláucio-Lima von der "Federal University of Rio de Janeiro" (UFRJ) haben das Bakterium einer Vakuumumgebung, Tiefsttemperaturen und extremer Strahlung ausgesetzt um damit das Innere von Meteoriten und anderen felsigen Himmelskörpern zu simulieren. Dass die Mikroben nahm bei dieser simulierten Reise von Planet zu Planet bleibenden Schaden genommen hätten. Die Bakterienkolonie von "Deinococcus radiodurans" überlebte jedoch nicht nur die unwirtliche Simulation sondern erholte sich auch unter normalen Umweltbedingungen vergleichsweise schnell.

Ganz neu ist die Einsicht um die Widerstandsfähigkeit von "Deinococcus radiodurans" allerdings nicht. Entdeckt wurde das Bakterium 1956 von Arthur W. Anderson entdeckt, als Fleischkonserven mit ionisierender Strahlung bestrahlt wurden, um damit Keime abzutöten. Nachdem die Mikroben schon durch vergleichsweise niedrige Strahlendosen nicht abgetötet wurden, stellte eine eingehende Untersuchung fest, dass "Deinococcus radiodurans" eine bislang unbekannte Resistenz gegen Ultraviolett- und Röntgenstrahlen aufweist.

Die brasilianischen Forscher vermuten nun, dass Bakterien wie "Deinococcus radiodurans" das Leben von Planeten zu Planeten tragen können. "Die Entdeckung von Mars-Meteoriten auf der Erde zeigt, dass Planetenfragmente von einem Planeten zum nächsten gelangen können, und mit ihnen auch extremophile Bakterien", so die Forscher. Ihre Forschungsergebnisse haben die Forscher im Fachmagazin Planetary and Space Science veröffentlicht.