Auf dem Areal der u.a. für das aus einem einzigen Andesitblock herausgearbeitete "Sonnentor" bekannten antiken Ruinenstätte Tiahianaco im Westen Boliviens haben Archäologen eine vergrabene Pyramide entdeckt. Noch in diesem Jahr soll mit umfassenden Ausgrabungsarbeiten begonnen werden, um auch diese Pyramide freizulegen.

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Die Ruinen der Pyramide von Akapana.
Tiahuanaco (Bolivien) - Wie der Direktor des Tiahuanaco Archaeological Research Center, Ludwig Cayo, gegenüber Journalisten berichtete, befinde sich die Fundstelle im Gebiet Kantatallita, östlich der bereits bekannten Pyramide von Akapana (s.Abb.o.).

Die Ausgrabungen sind Teil eines Fünfjahresplans zur weiteren Erforschung von Tiahuanaco und jener antiken Kultur, die hier schon vor den Inka beeindruckende Monumente und Skulpturen errichtet hatte.

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© Tatjana Ingold, ingold.chDas berühmte sog. Sonnentor von Tiahuanaco
Neben der Pyramide entdeckten die Archäologen mit Hilfe von Bodenradar weitere "Anomalien" im Untergrund. Sie vermuten, dass es sich hierbei um weitere Monolithen in der Gegend handeln könnte.
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© Tatjana Ingold, ingold.chArchivbilder: Schon heute prägen zahlreiche monolithische Funde die Landschaft Tiahianacos.
Tiahuanaco selbst war einst die Hauptstadt des präkolumbianischen Königreichs Tiwanaku dessen Bevölkerung beeindruckende Steinmonumente, Untergrundtempel, Skulpturen und Paläste schuf. Die Stadt geht auf ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf zurück, das 1580 v.Chr. begründet wurde und sich bis 724 n.Chr. zu einem herrschaftlichen Staat entwickelt hatte. Auf dem Höhepunkt der Tiwanaku-Kultur beanspruchte das Königreich eine Fläche von mehr als 600.000 Quadratkilometern.