Washington braucht Europa, um Russland auf dem eurasischen Kontinent in Bedrängnis zu bringen. Laut US-Senator John McCain sucht die EU verzweifelt nach einem Ausweg, um die Sanktionen gegen Russland zu lockern. Auch Deutschland hofft auf die Wiederherstellung konstruktiver Beziehungen zu Moskau.


Bild
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Sputnik sagte der außenpolitisch als Hardliner geltende Republikaner John McCain, dass die Länder der Europäischen Union nicht wirklich vorhätten, an der US-amerikanischen Sanktionspolitik festzuhalten. Er räumte ein:
„Die EU hat nie am transatlantischen Sanktionsregime festgehalten und wird auch nie festhalten, solange Europa auf russische Energieressourcen angewiesen bleibt.“
Während einer Stellungnahme in Kopenhagen legte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dar, dass sich Europa allerdings an das Sanktionsregime halte, um auf den Konflikt in der Ukraine reagieren zu können. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Umständen, hoffe sie allerdings auf die Wiederherstellung einer vernünftigen Kooperation mit Russland.

Weiter räumte die Kanzlerin ein, die angeblich einmütige Entscheidung der Ukraine, sich der europäischen Wertegemeinschaft anschließen zu wollen und ein Assoziierungsabkommen abzuschließen, sei der Regierung in Kiew teuer zu stehen gekommen.

Während also Europa noch der Sanktionspolitik der USA Folge leistet, versucht es gleichzeitig, mit aller Kraft zurückzurudern und zu einem möglichen Übereinkommen mit Moskau zu kommen. Merkel sagte, es würden ununterbrochen Verhandlungen geführt, um - anders als die USA, die umfassende Waffenlieferungen an Kiew befürworten - eine diplomatische Beilegung des Konflikts in der Ukraine herbeizuführen.