Einschlafprobleme sind häufiger als gedacht. Manche Menschen können am Abend schlichtweg nicht abschalten - da ist keinesfalls an Schlaf zu denken. Andere Menschen wiederum wachen nachts oder früh am Morgen auf. Das ist beides nicht erholsam. Wer Probleme mit dem Einschlafen oder Durchschlafen hat, sollte ein paar einfache Regeln beachten.
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Wer schlecht ein- oder durchschläft, nutzt sein Schlafzimmer besser nicht zum Arbeiten. Denn dadurch fällt das abendliche Runterkommen schwerer. Darauf weist Martina Riepold hin, Heilpraktikerin und Dozentin für Entspannungsverfahren. Außerdem helfen regelmäßige Zeiten mit Abweichungen von bis zu einer halben Stunde beim Einschlafen. Tagsüber sollte man sich höchstens einen Power-Nap gönnen: Also maximal 10 bis 20 Minuten schlafen und sich viel bewegen. Denn wer am Tag aktiv ist, kommt abends besser zur Ruhe.

Bei Einschlafproblemen nicht vor dem Fernseher schlafen

Wer abends fernsieht, vermeidet dabei am besten das Eindösen. Das helle blaue Licht etwa von Computern, Tablets oder Smartphones sollte man mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen meiden, rät Riepold in der Zeitschrift Naturarzt (Ausgabe Juni 2015). Auch auf Alkohol verzichtet man besser: Der hilft zwar beim Einschlafen, sorgt aber für Störungen beim Durchschlafen und beeinträchtigt somit - schon in moderaten Mengen - die Erholsamkeit des Schlafes.

Besser aufstehen als herumwälzen

Wer sich trotz allem nicht schlafen kann, sollte sich nicht stundenlang im Bett herumwälzen sondern am besten aufstehen und sich ablenken. Bestehen Ein- und Durchschlafprobleme, sehr frühes Aufwachen und schlechter Schlaf über einen Monat an mindestens drei Tagen pro Woche, ist laut Riepold die medizinische Definition einer Insomnie (Schlafstörung) erfüllt.

Diese kann verschiedene Ursachen haben: Von psychischen Belastungen wie Stress, Beziehungsproblemen oder Überlastung bei der Arbeit bis hin zu körperlichen Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen. Herauszufinden, woran die Schlafstörungen liegen, ist ein erster Schritt, um etwas dagegen zu tun.

Nicht auf Schlafmittel zurückgreifen

Wenden Sie sich frühzeitig an Ihren Hausarzt, denn die medizinischen Therapiemöglichkeiten sind vielfältig. Ein wichtiger Tipp ist, dass Sie den Ursachen für die Durchschlafstörungen auf den Grund gehen. Greifen Sie nicht einfach auf Schlafmittel zurück. Diese Maßnahme sollten Sie nur als letzte Möglichkeit in Erwägung ziehen. Außerdem sollten Sie solche Präparate immer nur in Absprache mit Ihrem Arzt verwenden - und dann auch nur über einen kurzen, überschaubaren Zeitraum. Wer dauerhaft zu klassischen Schlafmitteln greift, droht irgendwann nicht mehr ohne diese einen ruhigen Schlaf zu finden.

t-online.de, dpa-tmn