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© Aldi Press OfficeMehr Obst, Gemüse und Gebäck gibt es beim neuen Designer-Aldi in Australien
Während es in Deutschland vor allem schnell und billig sein soll, probiert es Aldi in Australien mit einer neuen Strategie. Dort hat der Discounter vier Designer-Filialen eröffnet. Damit sollen Besserverdiener zu Aldi gelotst werden.

Elegant ist nicht gerade das erste Wort, das einem einfällt, wenn man an Aldi-Filialen denkt. Das ändert sich nun aber - zumindest in Australien.

Im Kampf gegen die erfolgreichen Supermarktketten Coles und Woolworth hat der Discounter an der australischen Ostküste vier Designer-Testfilialen eröffnet. Und die lassen Aldi im wahrsten Sinne des Wortes in einem anderen Licht erscheinen.

Mehr Platz, mehr Kassen, mehr Licht

Statt Kartonstapeln, Paletten und Gitterkörben gibt es hier schöne Holzauslagen und elegante schwarze Regale, die angenehm ausgeleuchtet sind. Die einzelnen Gänge sind breiter und die Kassen besser zugänglich, damit die Käufer mehr Platz haben und sich nicht so hetzen müssen.

Auch das Sortiment wurde verbreitert: viel frisches Obst, Gemüse und selbstgebackenes Gebäck gibt es in den Designer-Aldis. Dazu kommt eine höhere Anzahl an Marken- und Gourmetprodukten, die Besucher in den Discounter locken sollen.

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© Aldi Press OfficeEine bessere Kudnenführung und mehr Platz bei den Kassen, damit will Aldi Australia neue Kunden anlocken
Die deutsche Plattform „supermarktblog.com“ zitiert dazu eine Mitteilung von Aldi Australia: „Das neue Ladendesign verbessert die Führung durch den Laden und den Zugang zu frischen Produkten und konzentriert sich auf eine bessere Präsentation des Sortiments und die Wartezeiten an der Kasse“, so ein Pressesprecher.

Immer mehr Besserverdiener kaufen beim Discounter

Was steckt dahinter? Laut aktuellen Marktforschungsanalysen stammen nur 30 Prozent der lokalen Aldi-Kunden aus Haushalten mit niedrigen Einkommen und haben weniger als 45.000 australische Dollar im Jahr zur Verfügung (zirka 32.000 Euro), wie Aldi Australien gegenüber der lokalen Newsseite „news.com.au“ erklärte.

Demgegenüber hat der Anteil der Kunden mit hohem Einkommen (die also mehr als 90.000 australische Dollar Jahreseinkommen haben) seit 2011 um 6,7 Prozent zugenommen. „Das heißt, dass die Mehrheit unserer Kunden in 2014 aus besserverdienenden Haushalten kam“, sagte ein Sprecher von Aldi „news.com.au“.

Bald auch in Deutschland?

Die Preise sollen zwar auch in Zukunft niedrig bleiben, aber mit den schönen Designer-Märkten will Aldi Besserverdiener von der Konkurrenz weglocken. In schönem Ambiente kauft es sich dann eben doch netter ein!

Auch in Deutschland lassen sich erste Zeichen in diese Richtung erahnen: Seit einiger Zeit gibt es mehr und mehr Marken- und Gourmetprodukte beim Discounter und neueröffnete Filialen sind moderner eingerichtet.