
Unklar war zunächst, ob allein das Feuer die Todesursache war. Laut Medienberichten ertranken einige Menschen, als durch den starken Regen die Kanalisation überlief. Zeugen zufolge wurde durch den Brand an der Tankstelle in der Nähe des zentralen Platzes Kwame Nkrumah Circle eine heftige Explosion verursacht. Auch ein vollbesetzter Bus, der dort wartete, wurde offenbar von den Flammen zerstört, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das Wasser auf der Straße vor der Tankstelle stand vor Ausbruch des Feuers kniehoch, wie Zeugen berichteten. Die Tankstelle liegt an einem Abwasserkanal, der wie viele andere in der Stadt von Müll verstopft und daher übergelaufen war. "Der gesamte Platz um den Kreisverkehr Kwame Nkrumah war überflutet", sagte der Zeuge Edgar Wiredu dem TV-Sender GTV 24.
Die Brandkatastrophe löste landesweit Entsetzen aus. Ghanas Präsident Mahama begab sich zum Unglücksort. "Dieser Verlust von Menschenleben ist eine Katastrophe und nahezu beispiellos", sagte er. "Viele Menschen sind gestorben, mir fehlen die Worte." Mahama drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Es müssten Maßnahmen getroffen werden, um die Hauptstadt für die alljährlichen Überschwemmungen in der Regenzeit sicher zu machen, fügte der Staatschef hinzu. Kommunikationsminister Edward Omane Boamah sprach von einem "nationalen Notstand". Seinen Angaben zufolge waren Armee, Polizei, Feuerwehr und die Katastrophenschutzbehörde im Einsatz, um die Betroffenen zu versorgen.
Boamah forderte die Bewohner auf, Orte zu meiden, in denen es große Abwasserkanäle gibt. Der Starkregen der vergangenen Tage hatte bereits vielerorts in Accra für Überschwemmungen und Chaos gesorgt. In einigen Stadtvierteln brach die Stromversorgung zusammen, weil Umspannwerke unter Wasser standen. Eine Wetteränderung ist vorerst nicht in Sicht. Die Meteorologen sagten für Donnerstag und Freitag weitere starke Regenfälle und Stürme voraus.
(AFP)
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