Kassel. Die seit Wochen anhaltende Trockenheit setzt den Pflanzen in der Stadt zu. Erste Bäume sind nach Auskunft des Umwelt- und Gartenamtes abgestorben.
ausgetrockneter baum, dürre
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Öffentliche Rasenflächen wie auf dem Friedrichsplatz sind verbrannt. Nach Daten des meteorologischen Dienstes Wetterkontor sind im Juni in Kassel bislang insgesamt drei Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies seien nur vier Prozent der für Juni üblichen Regenmenge.

„Während der Rasen sich wieder erholt, sobald Regen fällt, ist die Trockenheit für die Bäume ein großes Problem. Wenn sie austrocknen, schlagen sie nicht wieder aus“, sagt Jörg Gerhold, Leiter der Abteilung Grünflächen beim Gartenamt. Deshalb seien seine Kollegen derzeit mit vier Wasserfahrzeugen rund um die Uhr unterwegs, um die 500 jüngsten Bäume (bis fünf Jahre) zu bewässern. Zudem würden Sommerblumenbeete mit Wasser versorgt.

Zwar litten derzeit auch alle anderen 80.000 städtischen Bäume unter der Dürre, aber sie alle zu bewässern sei unmöglich. Dafür sei ein immenser Personaleinsatz erforderlich. Erste vertrocknete Bäume seien etwa am Bebelplatz zu beklagen. Auch an der Holländischen Straße seien junge Stieleichen stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Im Berg- und Auepark, für die die Museumslandschaft Hessen-Kassel (MHK) zuständig ist, verwenden die Gärtner ebenfalls viel Zeit für den Kampf gegen die Trockenheit. Seit Kurzem wird sogar die Karlswiese bewässert, wo neu gesäter Rasen nicht wächst. Im Auepark wird das Wasser aus den Gräben entnommen oder gelangt durch ein Pumpensystem von der Fulda in den Park. Sprinkler, aber auch Wasserwagen sind im Einsatz. „So eine Trockenheit habe ich hier noch nie erlebt“, sagt Regina Schubert, Vorarbeiterin auf der Insel Siebenbergen.

Für Donnerstag sind leichte Regenfälle in Kassel angekündigt. Am Wochenende könnte es seit Langem stärker regnen.