Portinatx (dido) Auf Ibiza, der nach Mallorca zweitgrößten Balearen-Insel, wütet der wohl größte Waldbrand in der Geschichte des Eilandes. Rund 1000 Menschen, darunter 700 Touristen, die vor allem aus Deutschland und Großbritannien stammen, mussten aus Hotels in Portinatx sowie 80 Ferien-Chalets und -Villen evakuiert werden. Eine Schule in San Joan schlossen die Behörden vorsorglich. Etwa 2000 Hektar Wald sollen bereits verbrannt sein.

Nach Einschätzung deutscher Reiseveranstalter ist die Lage für Urlauber auf Ibiza, wo gerade erst die Saison begonnen hat und die Hotels längst noch nicht ausgebucht sind, nicht dramatisch. "Unsere Gäste haben rechtzeitig die von den Flammen bedrohten Hotels verlassen und sind von uns in anderen Hotels untergebracht worden", berichtete eine Sprecherin des Duisburger Reiseunternehmens Alltours. Nach Einschätzung von Mitarbeitern des Unternehmens auf der Mittelmeerinsel breiteten sich die Brände gestern nicht mehr weiter aus, waren aber auch noch nicht unter Kontrolle.

300 Feuerwehrmänner - darunter viele Soldaten, die vom Festland nach Ibiza geflogen worden waren - kämpften gestern an mehreren Stellen gegen die Flammen. Acht Löschflugzeuge und acht Hubschrauber waren im Einsatz, um die Brände auch aus der Luft zu bekämpfen. Experten machten auf die klimatischen Bedingungen aufmerksam, die den Kampf gegen das Feuer erschweren: Hitze, geringe Luftfeuchtigkeit und Südostwind.

Die spanische Polizei hat bereits den möglichen Verursacher der Brände gefasst: einen 51-jährigen Argentinier, der auf Ibiza lebt. Der Mann soll bei der Arbeit an seinen Bienenstöcken mit einem Räuchergerät, mit dem er sich die stechfreudigen Insekten vom Leib hielt, aus Unachtsamkeit das Feuer entfacht haben. Der Imker wurde festgenommen.