Saudi-Arabien ist in die Kritik geraten, weil es zur Zeit der Flüchtlingskrise nahezu keine Asylbewerber aufnimmt. Stattdessen spendet der Wüstenstaat lieber Geld. In Deutschland will das Land 200 Moscheen bauen. Das stößt auf Kritik.
Bild
Berichte über ein Angebot aus Saudi-Arabien für den Bau von 200 Moscheen für muslimische Flüchtlinge in Deutschland stoßen in der Union auf Ablehnung.

"Statt darüber nachzudenken, in Deutschland in Moscheen zu finanzieren, sollte Saudi-Arabien lieber Flüchtlinge aufnehmen und die Finanzierung des IS einstellen", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende und Integrationsexperte Armin Laschet der Bild-Zeitung.

"Deutschland braucht keine Spende"

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), forderte mehr Solidarität mit den Flüchtlingen. "Saudi-Arabien ist ein so unermesslich reiches Land, das mit Leichtigkeit eine hohe Anzahl an Flüchtlingen aufnehmen könnte. Deutschland braucht keine Spende von 200 Moscheen, sondern Solidarität mit den Flüchtlingen."

"Wo bleibt die Solidarität in der arabischen Welt?"

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer erklärte: "Das Verhalten Saudi-Arabiens, selbst keine Flüchtlinge aufzunehmen, aber in Deutschland Moscheen bauen zu wollen, ist mehr als zynisch. Wo bleibt die Solidarität in der arabischen Welt? Europa muss von der gesamten arabischen Welt einen echten Beitrag bei der humanitären Aufnahme der Flüchtlingsströme einfordern."

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte am Dienstag unter Verweis auf die libanesische Zeitung "al Diyar" berichtet, die Regierung in Riad biete der Bundesregierung den Bau von 200 Moscheen an. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte dazu der "Bild"-Zeitung: "Sollte ein entsprechender Vorschlag die Bundesregierung erreichen, werden wir ihn aller Sorgfalt prüfen."

saw/KNA