An der Grenze Österreichs herrscht Chaos. In Slowenien bereiten sich zehntausend Flüchtlinge auf den Grenzübertritt vor. Die Innenministerin fordert eine Festung um Europa.
Flüchtlinge slowenische Grenze
© dpaMigranten und Flüchtlinge warten an der Grenze in Slowenien auf den Eintritt nach Österreich.
An der österreichisch-slowenischen Grenze hat sich die Lage am Donnerstag dramatisch zugespitzt. Tausende Flüchtlinge überquerten die Grenze und marschierten zum Teil auf eigene Faust in Richtung Deutschland. Laut ORF erwartet die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, dass in den kommenden Stunden weitere 10.000 Flüchtlinge am Grenzübergang Spielfeld ankommen werden. Sie wollen zum großen Teil nach Deutschland. Die Innenministerin ruft zum sofortigen Schutz der EU-Außengrenzen auf: „Wir müssen an einer Festung Europa bauen.“

Der steirische Landeshauptmann Schützenhöfer spricht von „unhaltbaren Zuständen“ in seinem Bundesland. Es könne zu einer „Explosion“ in der Bevölkerung kommen. Er sagte, die Bundesregierung habe die Pflicht, die Grenzen zu schützen.

Die Bevölkerung an der Grenze ist offenbar sehr aufgebracht. Die Kronen-Zeitung berichtet, dass die Einwohner von Spielfeld mit 60.000 Flüchtlingen in den kommenden Tagen rechnen müssen. Die Gemeinde hat 1.000 Einwohner. Die Zeitung zitiert einen Einwohner mit der Forderung, die Ortschaft zu sperren: „Unsere Feuerwehr muss die Straßen sperren, wir werden völlig überrannt.“

Auch in Schweden scheint sich die Lage zu verändern: Erstmals sind auch offizielle Stimmen zu hören, die ein Ende der offenen Einwanderungspolitik fordern.