Die Schweizer Polizei hat in Genf die erhöhte Sicherheitswarnstufe ausgerufen. Sie sucht nach Verdächtigen, die Verbindungen in die terroristische Szene haben könnten.
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© Reuters/Stringer
Im schweizerischen Genf sucht die Polizei derzeit mit Hochdruck nach Verdächtigen. Laut den Genfer Beamten erhielten sie am Mittwoch entsprechende Hinweise von den schweizerischen Bundesbehörden. Demnach handele es sich bei den Gesuchten um Personen mit möglichen Verbindungen in die terroristische Szene. Zusätzliche Polizeikräfte seien im Einsatz. Die Sicherheitswarnstufe sei erhöht worden. Man arbeite mit nationalen und internationalen Behörden zusammen, um die Gesuchten festnehmen zu können.

Erste Informationen, nach denen die Verdächtigen im Zusammenhang mit denTerrorattentaten in Paris stehen, bestätigte die Bundespolizei bisher nicht. Es gebe keine Informationen, die eine Verbindung zu dem Terroranschlag herstellten.

Die gesuchten Personen könnten sich in Genf oder in der Region aufhalten, teilte die Polizeibehörde mit. Man arbeite mit nationalen und internationalen Behörden zusammen, um die Verdächtigen festnehmen zu können.

Weitere Details zu den Gesuchten wurden nicht genannt. Ein Wachmann bei den Vereinten Nationen in Genf sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Behörden suchten nach vier Männern.


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Diese nicht näher bestimmten Verdächtigen sollen laut der Schweizer Zeitung Tribune de Genève IS-Sympathisanten sein. Außerdem haben die Sicherheitskräfte demnach zwei Personen im Visier, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit einem in Belgien angemeldeten Fahrzeug nach Genf gekommen sein sollen.

Offenbar Informationen von US-Behörden

Der Schweizer Zeitung Le Matin zufolge wurde die Genfer Polizei am Mittwoch alarmiert, dass sich vier Dschihadisten im Einsatzgebiet der Genfer Sicherheitskräfte befinden könnten. Der Hinweis kam demnach von US-Sicherheitsbehörden: Sie hatten ein Foto von vier bärtigen Männern übermittelt, die nebeneinandersitzend jeweils ihre rechte Hand heben und dabei den Zeigefinger ausstrecken - es ist in den vergangenen Jahren zum Erkennungszeichen der Salafisten geworden.


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Dem Bericht zufolge haben die Behörden die Sorge, dass die Verdächtigen ein für Freitag geplantes Uno-Treffen einer britischen und US-amerikanischen Delegation zum Thema Syrien im Visier haben könnten. Demnach kursiert inzwischen das Foto eines fünften Verdächtigen. Er soll in einem Video Anschläge in Genf und in den kanadischen Städten Vancouver und Ottawa angedroht haben - auch dieser Hinweis erfolgte durch Behörden in den USA.

Bei den Attentaten in Frankreich waren am 13. November 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt worden. Mehrere Attentäter hatten in Pariser Cafés, Restaurants und im Konzertsaal Bataclan sowie vor der Fußballarena Stade de France wahllos auf Menschen geschossen oder sich selbst in die Luft gesprengt.


Die meisten Angreifer sind inzwischen identifiziert. Nach Salah Abdeslam, dem Bruder einer der Selbstmordattentäter, wird seit den Anschlägen gefahndet. Seine genaue Rolle bei den Anschlägen ist noch unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Stade-de-France-Angreifer mit einem Renault Clio zum Stadion fuhr.

vek/hen/Reuters/AFP