Düsseldorf. Die Hemmschwelle bei Gewalttaten gegen Polizisten ist gesunken. Das ergibt die erste landesweite Untersuchung des Landeskriminalamts zur Gewalt gegen Polizisten, wie das NRW-Innenministerium in Düsseldorf mitteilte. Am gefährlichsten war demnach der Streifendienst.

Polizeieinsatz
© dapdBei einer Facebook-Party in Wuppertal war es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Auch ein Polizist erlitt durch den Einsatz von Pfefferspray leichte Verletzungen.
Die Hemmschwelle bei Gewalttaten gegen Polizisten ist gesunken, den Beamten wird mit zunehmender Respektlosigkeit begegnet: Zu diesen Ergebnissen kommt eine erste landesweite Untersuchung des Landeskriminalamts (LKA) zur Gewalt gegen Polizisten, wie das Innenministerium in Düsseldorf am Montag mitteilte.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte die Politik vor diesem Hintergrund zu einem entschiedeneren Handeln gegen die Angreifer auf. Laut der Untersuchung wurden im vergangenen Jahr 1.734 Beamte allein in Nordrhein-Westfalen bei Angriffen im Dienst verletzt, 13 von ihnen so schwer, dass sie mehrere Tage oder sogar Wochen dienstunfähig waren. Am gefährlichsten war demnach der Streifendienst: 84 Prozent der Opfer verrichteten dort ihre Arbeit.

„Wir fordern, dass die Politik endlich auf die zunehmende Gewalt gegenüber Polizisten reagiert“, sagte der Landesvorsitzende der GdP in Nordrhein-Westfalen, Frank Richter. Er forderte eine Mindeststrafe, damit Angriffe auf Polizisten von den Gerichten nicht länger als Bagatelldelikte abgetan, sondern als Straftaten geahndet würden. Zudem sei für Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte ein eigenständiger Paragraf im Strafgesetzbuch nötig.

Der Bericht des LKA war der erste seiner Art. Um die Entwicklung weiter verfolgen zu können, soll es künftig jedes Jahr eine solche Untersuchung geben, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. (dapd)