In den USA nähern sich Buschfeuer und Überschwemmungen zwei Atomanlagen. Das Forschungszentrum Los Alamos wurde vorsichtshalber geschlossen. Radioaktives Material wurde der Einrichtung zufolge in Sicherheit gebracht.

Wie das Atomforschungszentrum Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico am Montag mitteilte, wurde die Forschungseinrichtung wegen eines Großbrandes vorsichtshalber geschlossen. Die Brände in New Mexico wüteten südwestlich des staatlichen Forschungszentrums, das mehr als 11 000 Menschen beschäftigt. Dem Nachrichtensender CNN zufolge breitete sich das Feuer seit Sonntag rapide aus. Am Montag habe eine Fläche von 178 Quadratkilometern in Flammen gestanden, das entspricht etwa der Größe Liechtensteins. Rund einhundert Menschen seien in Sicherheit gebracht worden.

In der Nacht hätten die Feuerwehrleute vor allem mit starkem Rauch zu kämpfen gehabt, sagte der Direktor des Forschungszentrums, Charles McMillan. Der Wind habe das Feuer zunächst von der Anlage ferngehalten, laut Wettervorhersage sollte sich dies aber im Verlauf des Montags ändern. Die Notfallkräfte des Labors seien weiter im Einsatz, außerdem würden Umweltschutzexperten die Lage überwachen. „Alle gefährlichen und radioaktiven Materialien“ seien „angemessen gesichert“, hieß es.

Flutwelle nähert sich AKW

Im Bundesstaat Nebraska beobachteten die Behörden unterdessen eine Flutwelle des Missouri-Flusses, die sich auf ein Atomkraftwerk zubewegte. Weil am Sonntag ein Schutzwall gebrochen war, bedrohte das Wasser nun die Anlage. Neben- und Sicherheitsgebäude seien bereits von Wassermassen umgeben, hieß es von der US-Atomaufsicht. Der Missouri-Fluss habe bereits einen Pegel von 1006,3 Fuß (etwa 306 Meter) über Normalnull erreicht, die betroffenen Gebäude des Akw seien für einen Wasserpegel von 1014 Fuß ausgelegt.

Auch die Haupttrafogebäude waren den Angaben zufolge bereits von Wasser umgeben. Als Vorsichtsmaßnahme sei der Strom umgeleitet worden, teilte die Atomaufsicht mit. Seit dem 7. April ist das Atomkraftwerk zum Auftanken heruntergefahren.