Kaum hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Westafrika offiziell für ebolafrei erklärt, ist in Sierra Leone überraschend ein neuer Fall aufgetaucht. Das Land ist laut Gesundheitsministerium jedoch auf hohem Niveau vorbereitet.
ebola
© picture-alliance
In Sierra Leone ist erneut ein Mensch an Ebola gestorben. Die Leiche sei positiv auf die Krankheit getestet worden, sagte der Sprecher des Büros für Nationale Sicherheit, Francis Langoba Kelly.

Offiziell wurde weder das Geschlecht noch das Alter der Person angegeben, die bereits Anfang Januar im Norden des Landes verstorben war. Sierra Leone sei jedoch auf einem hohen Niveau vorbereitet. Es gebe keinen Grund zur Sorge.

Am Donnerstag hatte die WHO mitgeteilt, dass auch in Liberia die 42-tägige Frist abgelaufen sei, in der keine Neuinfektionen festgestellt werden und Westafrika somit offiziell für Ebola-frei erklärt.

Mehr als 11.300 Westafrikaner starben bislang an Ebola

Zuvor war die Frist schon in den ebenfalls schwer von der Seuche betroffenen Ländern Sierra Leone und Guinea abgelaufen. Seit dem jüngsten Ebola-Ausbruch Ende 2013 starben mehr als 11.400 Menschen, die meisten in Westafrika.

Allein in Sierra Leone waren 4000 Menschen an der Krankheit gestorben. Das Land war bereits im November von der WHO für Ebola-frei erklärt worden. Seitdem hatte es keine gemeldete Erkrankung mehr gegeben. Die WHO warnte allerdings immer wieder, dass die Krankheit erneut ausbrechen könne.

Ebola wird durch Körperflüssigkeiten wie Blut oder Speichel übertragen, ist äußerst ansteckend und endet oft tödlich. Als ebolafrei gilt ein Land, wenn es zwei maximale Inkubationszeiten - also jeweils 21 Tage - ohne das Auftreten eines neuen Falls durchlaufen hat. Die Inkubationszeit ist der Zeitraum zwischen der Übertragung des Virus und dem Ausbruch der Krankheit.


Ebola stellt Forscher weiterhin vor Rätsel

Die betroffenen Länder haben inzwischen adäquate Behandlungskapazitäten und Vorsichtsmaßnahmen, so dass einzelne Fälle zu keiner neuen Epidemie führen sollten.

Das Virus stellt Forscher weiterhin vor Rätsel. Experten gehen davon aus, dass sich das Virus zum Beispiel beim Verzehr von infizierten Wildtieren auf Menschen überträgt. Hoffnungen richten sich auf die Entwicklung von Impfstoffen, bei der in letzter Zeit Fortschritte erreicht wurden.