Russische Hersteller bestätigen die Entwicklungsarbeiten an Hyperschall-Raketen. Obwohl konkrete Details geheim gehalten werden, klären Experten über die aktuellen Forschungsziele auf.
© SPUTNIK/ ALEXANDER VILFAnalytiker: Iskander-Komplexe als Antwort Russlands auf US-Militärhilfe in Osteuropa
Russland steht kurz vor der Herstellung neuer Raketen mit einer Mach-Zahl von 5 bis 10 (6.150 bis 12.300 km/h). Dies berichtet der TV-Sender Swesda unter Hinweis auf Boris Obnossow, den Geschäftsführer der russischen Tactical Missiles Corporation.
Mit dieser Geschwindigkeit braucht eine Rakete
nur wenige Minuten, um ihr Ziel
in jeder Region der Welt zu erreichen. Der Sender kommentiert: „Militärisch gesehen ist ein Hyperschall-Fluggerät
eine äußerst effiziente Angriffswaffe. Diese lässt sich mit gegenwärtigen Radaren
kaum orten.
Mittel zum Abfangen solcher Raketen sind momentan weder vorhanden noch in Sicht.“
Wladimir Dworkin, einst Leiter eines Forschungsinstituts des russischen Verteidigungsministeriums, erläuterte: „Um angreifende Ziele aufzuspüren und Abfangraketen gegen sie abzufeuern, hat unsere gegenwärtige Raketenabwehr mehrere Dutzend Minuten. Eine amerikanische seegestützte Rakete des Typs Trident braucht 15 bis 20 Minuten, um Russland zu erreichen. Eine landgestützte Minuteman-III-Rakete fliegt 25 bis 30 Minuten. Diese Zeit reicht aus, um zu reagieren.“
Doch die USA tüfteln derzeit an ihrem Programm Prompt Global Strike (PGS), das die Geschwindigkeit eines Angriffs deutlich erhöhen soll. Für diese Zwecke sind eben Hyperschall-Waffen vorgesehen. Ein seegestützter Hyperschall-Marschflugkörper soll bereits im Zeitraum von 2018 bis 2020 zustande kommen. Bei ihren Testprojekten (wie etwa X-43A) konnten die Amerikaner zwar bereits Hyperschall-Geschwindigkeiten erreichen, das Problem besteht aber darin, dieses Tempo lange genug zu halten.
In Russland werden keine konkreten Details zum aktuellen Forschungsstand mitgeteilt. Generell klärt Physiker Nikolai Grigorjew auf: „Die gegenwärtigen Überschall-Raketen fliegen mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 Mach. Wir wollen, dass unsere Fluggeräte eine Geschwindigkeit
von Mach 6+ erreichen. Dabei soll es sich um einen Dauerflug handeln - mindestens sieben bis zehn Minuten. Innerhalb dieser Zeit soll sich das Fluggerät selbständig auf mehr als 1.500 Meter pro Sekunde beschleunigen.“
Im Jahr 2014 hatten die Tactical Missiles Corporation und das russische Verteidigungsministerium berichtet, es ein Entwicklungsprogramm für Hyperschall-Raketen vereinbart worden. Das erste Fluggerät entstehe spätestens 2020, hieß es damals.
Das russische Zentralinstitut für Flugmotoren hatte noch im Jahr 2011 Attrappen künftiger Hyperschall-Raketen demonstriert. Ein Sprecher sagte damals, ein funktionsfähiges Flugmodell werde voraussichtlich 2012 dem Verteidigungsministeriums präsentiert. Danach gab es keine offiziellen Mitteilungen zu diesem Thema. In der Presse wurde aber ein in Entwicklung befindliches Raketensystem mit dem Codenamen Zirkon erwähnt.
Wie der Sender nun berichtet, gibt es indirekte Hinweise darauf, dass die Zirkon-Waffe auf Basis des Überschall-Seezielflugkörpers Jachont/Onyx entwickelt wurde. Mit diesem werden derzeit küstengestützte Startvorrichtungen des Typs Bastion ausgestattet, aber auch atomgetriebene Mehrzweck-U-Boote der Jassen-Klasse.
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