Berlin - Seit Anfang Mai sind in Deutschland rund 50 Menschen nach einer EHEC-Infektion gestorben.
Zucchini
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Zwei Monate später gibt es Annahmen über die Quelle des gefährlichen Erregerstamms O104:H4 aber keine Beweise.

Anfang Mai:
In Hamburg treten erste blutige Durchfallerkrankungen auf. Auslöser ist EHEC. Ungewöhnlich viele Patienten erleiden eine schwere Komplikation, das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Das Robert Koch-Institut (RKI) datiert den Beginn der ersten Erkrankungen rückwirkend auf den 1. Mai.

Mitte Mai:
Die EHEC- und HUS-Fallzahlen steigen rasant an, vor allem in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Untypisch ist, dass viele junge Frauen erkranken.

22. Mai:
Das RKI vermutet, dass der Erreger von rohem Gemüse übertragen wird. Nach Patientenstudien warnt es vor dem Verzehr von rohen Tomaten, Gurken und Blattsalaten insbesondere in Norddeutschland.

26. Mai:
Spanische Salatgurken sind nach Untersuchungen des Hamburger Hygiene-Instituts mit EHEC-Erregern belastet. Später stellt sich heraus, dass es sich dabei nicht um den grassierenden Erregertyp handelt. Forscher aus Münster identifizieren den Keim, der für die Krankheitswelle verantwortlich ist. Ein Schnelltest wird entwickelt.

2. Juni:
Experten entziffern das Erbgut dieses Erregers. Es handelt sich um eine Gen-Kombination von zwei Bakterienstämmen.

5. Juni:
Sprossen aus einem Biohof im niedersächsischen Bienenbüttel sollen die Ursache für die Epidemie sein.

8. Juni:
Ein EHEC-Keim wird auf einem Gurkenrest im Müll bei einer erkrankten Familie in Magdeburg nachgewiesen. Woher dieser Keim kommt, ist unklar.

10. Juni:
Erstmals werden an Sprossen aus Bienenbüttel aggressive Bakterien vom Typ O104:H4 entdeckt. Unklar ist, wie der Erreger dorthin kam. Die Warnung vor Gurken, Tomaten und Salat wird aufgehoben.

12. Juni:
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind bislang 34 Menschen in Deutschland und einer in Schweden gestorben.

16. Juni:
Vermutlich mit verunreinigtem Waschwasser gelangten EHEC- Erreger auf Salatblätter eines Frankfurter Gemüsebetriebes, allerdings handelt es sich um einen weniger aggressiven Typ. Später wird der gefährliche Stamm O104:H4 in einem nahe gelegenen Bach nachgewiesen.

17. Juni:
In Hessen bestätigen Laborergebnisse, dass der EHEC-Keim von einer Catering-Mitarbeiterin auf Lebensmittel übertragen wurde und so 20 weitere Menschen krank gemacht hat.

23. Juni:
Nach Inkrafttreten einer Eilverordnung können betroffene Bauern Hilfen der EU beantragen.

28. Juni:
Auch in Frankreich wird der Erregerstamm O104:H4 nachgewiesen. Im Raum Bordeaux hatten zehn Menschen Sprossen von Senf, Bockshornklee und Rucola gegessen und waren erkrankt.

30 Juni:
EU-Behörden vermuten Bockshornklee-Samen aus Ägypten als eine Ursache der Epidemie. Sie sehen mögliche Verbindungen zwischen Lieferungen aus dem Land und den EHEC-Ausbrüchen in Deutschland und Frankreich. (dpa)