Bei den Protesten gegen Syriens Staatschef Assad haben Sicherheitskräfte nach Darstellung der Opposition am Freitag mindestens 24 Zivilisten getötet. Die Demonstrationen nach den Freitagsgebeten zählten zu den größten seit Beginn der Aktionen im März.
Proteste Syrien
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Darunter seien auch 14 Dorfbewohner aus der nordwestlichen Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei, erklärte Menschenrechtsanwältin Saituna. Dort hätten Soldaten ein Dorf gestürmt. In der Stadt Homs seien sieben Menschen getötet worden.

Die Demonstrationen nach den Freitagsgebeten zählten zu den größten seit Beginn der Aktionen im März. Assad geht mit Armee und Polizei gegen Demonstranten vor, die demokratische Reformen fordern. Menschenrechtlern zufolge wurden bisher mehr als 1.300 Menschen getötet.

Nach Angaben eines anderen Menschenrechtlers wurden in der Hauptstadt Damaskus drei Menschen von Sicherheitskräften getötet, zwei in dem Viertel Karam und einer in dem Vorort Daraja. In dem Dorf El Barra im Nordwesten des Landes kamen nach Angaben eines Aktivisten unterdessen eine Frau und ihre Tochter bei einem Angriff der syrischen Armee ums Leben. Wie jede Woche waren in Syrien nach den Freitagsgebeten wieder Zehntausende Menschen auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt der Regierung von Präsident Assad zu fordern.

In der zentralsyrischen Stadt Hama waren nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten sogar rund eine halbe Million Menschen auf die Straße gegangen. Ein Teilnehmer sagte, der Protestmarsch sei "mehr als einen Kilometer" lang gewesen. Zehntausende waren in Hama, Homs, Deir al-Sor, Madaya, Jabal al-Zaouia und mehreren anderen Städten einem Aufruf gefolgt, der unter dem Motto "Verschwinde!" stand. Nach Informationen von Oppositionellen setzte die Polizei Tränengas ein, um die Demonstranten zu vertreiben.