Florida bekommt den Krankheitsüberträger Aedes aegypti nicht unter Kontrolle - nun soll Gentechnik helfen.
Aedes aegypti mosquito
© Paulo Whitaker / Reuters
Die US-amerikanische Lebensmittel- und Medikamentenbehörde FDA ist auf dem Weg, einen Freilandversuch mit genetisch veränderten Moskitos zu genehmigen. Das Unternehmen Oxitec will dabei an der Südspitze Floridas männliche Mücken der Art Aedes aegypti freilassen, die genetisch so verändert sind, dass ihr Nachwuchs stirbt, bevor er voll ausgewachsen ist. Auf diese Weise soll die Mückenpoulation reduziert werden und damit auch die Gefahr von Zika, Dengue und anderer von dem Insekt übertragener Krankheiten. Laut ihrem jüngst veröffentlichten Umweltgutachten erwartet die Behörde von dem Experiment keine signifikanten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Der Befund ist allerdings vorläufig, denn vor dem endgültigen Beschluss hat die Öffentlichkeit noch bis April Gelegenheit, den Entwurf zu kommentieren.

Die veränderten Moskitos der Sorte OX513A tragen zusätzlich zu dem Tötungsgen einen Regulator, der das Gen unterdrückt, wenn das Antibiotikum Tetracyclin vorhanden ist - auf diese Weise kann sich der Stamm unter kontrollierten Bedingungen vermehren, jedoch nicht im Freiland. Dass die Strategie im Prinzip funktioniert, haben frühere Versuche unter anderem in der Karibik gezeigt. In Florida wird die Freisetzung der Tiere seit 2012 geplant, nachdem mehrere schwere Ausbrüche des Dengue-Fiebers das Scheitern der bisherigen Moskitobekämpfung offenlegten. Allerdings hat sich im Staat lautstarker Widerstand formiert, und auch andere Forscher auf dem Gebiet kritisieren das Vorgehen von Oxitec als voreilig. Das Unternehmen hofft nun, dass das Aufkommen von Zika die Bürgerinnen und Bürger davon überzeugt, dass der potenzielle Nutzen des Freilandversuchs das Risiko wert ist.