Protest in Greenpeace-Manier: Vier Flüchtlinge klettern in Niederbayern auf einen Turm und fordern auf 130 Metern Höhe eine bessere Unterbringung. Nach stundenlangen Verhandlungen geben sie auf.
vilshofen
© dpa/Robert Geisler
In schwindelerregender Höhe haben vier Flüchtlinge in Niederbayern gegen ihre momentane Unterbringung protestiert. Das Quartett kletterte am Montag auf einen Kaminturm des Kraftwerks in Vilshofen an der Donau (Landkreis Passau) - auf eine Plattform in rund 130 Metern Höhe. Die Asylbewerber seien mit ihrer Notunterkunft auf dem Gelände des stillgelegten Kraftwerks unzufrieden, sagte ein Polizeisprecher.

Flüchtlinge sind auf Kraftwerksgelände untergebracht

Aus einem Polizeihubschrauber wurden Mitarbeiter der Bergwacht zu den vier Männern abgeseilt. Nach rund vier Stunden ließen sich die unterkühlten Flüchtlinge am frühen Abend dazu bewegen, ihre Aktion abzubrechen.

Sie wurden mit dem Hubschrauber zu Boden gebracht und kamen anschließend ins Krankenhaus. Rund 100 Flüchtlinge sind vorübergehend auf dem Kraftwerksgelände untergebracht.

Großaufgebot an Einsatzkräften war vor Ort

Die Einsatzkräfte standen per Telefon mit den vier Männern in Kontakt, um die Situation zu klären. Ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Landratsamt war im Einsatz. Die Polizei prüft nun, ob gegen die Männer ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs oder Nötigung eingeleitet wird. Offenbar waren sie über Aufstiegsmöglichkeiten an der Außenseite des Turms in die Höhe geklettert.

pcl/dpa