Nahe der Grenze wackelte nachts die Erde: Ein Erdbeben in der Nähe des französischen Skiortes Chamonix war auch im Wallis zu spüren. Es hatte die Stärke 3.0 und wurde am frühen Morgen von einem leichten Nachbeben gefolgt.

Erdbeben Wallis Chamonix April 2016
© Wikimedia CommonsDas Beben hatte sein Zentrum nahe dem Skiort Chamonix (F).
CHAMONIX (F) - In der Nacht wackelte das Wallis: Ein Erdbeben der Stärke 3.0 auf der Richterskala erschütterte nachts die Grenzregion in der Umgebung des Mount Blanc, kurz darauf gefolgt von einem leichten Nachbeben der Stärke 1.5.

Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich lokalisierte das Zentrum des Bebens in der Nähe des französischen Skiortes Chamonix (9000 Einwohner). Nach bisherigen Informationen gab es keine Schäden.

Im Gebirge sei es vermutlich deutlich zu spüren gewesen, so der Erdbebendienst. Ein Beben der Stärke 3 entspricht dem Gefühl eines vorbeifahrenden Lastwagens. In Wohngebäuden können Gläser klirren, Gefahr droht nicht.

Das Beben ereignete sich gestern um 23.19 Uhr zehn Kilometer nördlich von Chamonix-Mont Blanc und damit in unmittelbarer Nähe zur Grenze zum Kanton Wallis. Das Nachbeben wurde heute um 0.26 Uhr registriert.

Schweiz registrierten Erdbeben zwischen 1975 bis 2012.
© Schweizerischer ErdbebendienstDiese Karte zeigt die registrierten Beben zwischen 1975 bis 2012.
Das bisher stärkste Erdbeben in der Schweiz, das historisch überliefert ist, ereignete sich am 18. Oktober 1356 in Basel - es hatte die Stärke 6,6, die Zahl der Toten wurde auf bis zu 2000 geschätzt. Eines der stärksten Beben der Neuzeit ereignete sich am 25. Januar 1946 in Sierre (VS): Stärke 5,8, vier Menschen starben. Gefährlich wird es meist erst ab Stärke 5.0.

Die Ursache für Beben in der Schweiz ist, dass sich die europäische Kontinentalplatte unter den Alpen unter die afrikanische Platte schiebt - verhaken sie sich dabei, löst sich die Spannung mit einem Beben wieder.