Ein Tag nach dem schweren Erdbeben in Japan zittertete die Erde dort erneut. Bei einem Erdstoß der Stärke 7,3 im Südwesten Japans sind am frühen Samstag (Ortszeit) mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1000 Menschen wurden nach lokalen Medienberichten mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht.
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© AFP/Kazuhiro NogiEin Mann räumt den Schutt in Mashiki in der Provinz Kumamoto beiseite
Die Zahl der Todesopfer nach einem erneut schweren Erdbeben im Südwesten Japans ist weiter gestiegen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag meldete, kamen mindestens 19 Menschen ums Leben. Hunderte wurden verletzt.

Ein Regierungssprecher in Tokio kündigte die Entsendung von 20.000 Soldaten in die Katastrophenregion an.

Eigentliches Hauptbeben

Das Erdbeben der Stärke 7,3 war erheblich stärker als ein erstes Beben vom Donnerstag, bei dem neun Menschen getötet worden waren. Dieses hatte eine Stärke von 6,5 und war lediglich ein Vorausschock gewesen, gefolgt von zahlreichen weiteren Erschütterungen, wie die Meteorologische Behörde mitteilte. Das Beben in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) sei das eigentliche Hauptbeben gewesen.

Viele Häuser in der am schwersten betroffenen Provinz Kumamoto sind zerstört. In der Ortschaft Minamiaso ging ein gewaltiger Erdrutsch nieder und verschüttete eine Straße.

Zehntausende von Menschen waren von der Gas- und Stromversorgung abgeschnitten. Das Rathaus der Stadt Uto stürzte teilweise ein.

Atomreaktoren nicht beeinträchtigt

Auch das Dach des Flughafens von Kumamoto brach ein, verletzte wurde Medienberichten zufolge dabei jedoch niemand. Sämtliche Flüge von und zu dem Flughafen wurden gestrichen.

Die Atomreaktoren in der Unglücksregion sind nach Angaben der Betreiber jedoch nicht beeinträchtigt.

Schweres Beben erst am Donnerstag

Die Region auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu war erst am Donnerstag von einem schweren Beben heimgesucht worden. Dabei waren mindestens neun Menschen ums Leben gekommen und mehr als 1100 verletzt worden. Seither wird die Region von teils schweren Nachbeben erschüttert. Die Behörden befürchten durch das heftige Beben vom Samstag beträchtliche Schäden. Für den Abend wurde mit Regen gerechnet, was weitere Erdrutsche zur Folge haben könnte.

Fernsehsender zeigten Bilder von zerstörten Häusern und Straßen. Es gibt Berichte, wonach Opfer lebend unter Trümmern liegen. In rund 200.000 Haushalten in drei Provinzen auf Kyushu sei die Stromversorgung ausgefallen, wie lokale Medien berichteten. Atomreaktoren in der Region sind nach Angaben der Betreiber jedoch nicht beeinträchtigt. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von zwölf Kilometern unter der Erdoberfläche. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.