Pflanzenpathologe konnte mit der Genschere CRISPR/Cas9 die lästige Braunfärbung verlangsamen
weiße Champignons
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Washington/Wien - Der Zweisporige Egerling ist besser als Zuchtchampignon bekannt und als solcher der weltweit am meisten angebaute Speisepilz. Ein Problem des Champignons ist seine relativ geringe Haltbarkeit: Er verliert recht schnell seine weiße Färbung und wird braun.

Dem Pflanzenpathologen Yinong Yang (Pennsylvania State University) ist mit der Genschere CRISPR/Cas9 eine Verlangsamung der Braunfärbung gelungen: Es hat mittels Gen-Editing einige Basenpaare in der DNA der Pilze ausgeschaltet, die ein Enzym namens Polyphenoloxidase aktivieren, das für den Reifungsprozess sorgt. Konkret konnte die Aktivität der Polyphenoloxidase um 30 Prozent reduziert werden.

GMO oder doch kein GMO?

Yang informierte das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) im Oktober 2015 über seine Erfindung und wollte wissen, ob die auf diese Weise veränderten Champignons unter die US-Regulierungspflicht fallen. Da er mit der Genschere nur DNA entfernt, aber keine fremde DNA eingebracht hatte, hoffte er auf eine einfache Genehmigung.

Mitte dieser Woche kam die Antwort des USDA - und sie fiel positiv für Yang aus, wie Nature online berichtet: Das Ministerium hält die Pilze für keinen zu regulierenden gentechnisch modifizierten Organismus (GMO). Damit wurde erstmals ein geneditierter Organismus zugelassen.

Yang plant nun eine Kommerzialisierung der Pilze. Seine Universität hat bereits im September ein Patent eingereicht.

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Nature: "Gene-edited CRISPR mushroom escapes US regulation"