Nach dem Unwetter vom Donnerstag, bei dem in Risch ZG zwei Personen von einem umstürzenden Baum erschlagen wurden, sind in der Nacht weitere Gewitter über die Schweiz gezogen. Sie brachten viel Regen. Insgesamt vier Personen wurden bei den Unwettern verletzt.

Bei den zwei Personen, die am Donnerstag bei einem Hagelsturm in Risch ZG von einem Baum erschlagen wurden, handelt es sich um eine 27-jährige Schweizerin und einen 35-jährigen Brasilianer, wie die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Zug am Freitag mitteilten. Zwei Begleiterinnen der beiden wurden verletzt.

Eine der Frauen, eine 26-jährige Schweizerin, erlitt Kopfverletzungen und Knochenbrüche und befand sich im Spital. Ihr Zustand war am Freitag nach Behördenangaben stabil. Die zweite, eine 40-jährige Schweizerin, brach sich den Arm und konnte das Spital inzwischen wieder verlassen.

Alle vier hatten an einem Firmenfest des Pharmakonzerns Roche teilnehmen wollen. Als der schwere Sturm mit Regen und Hagel einsetzte, suchten sie Schutz unter einer etwa 25 Meter hohen Eiche, die plötzlich umknickte und die Gruppe unter sich begrub. Hinweise auf einen Blitzeinschlag gab es laut Behörden nicht.

Das Fest, an dem rund 1000 Mitarbeitende der Roche Diagnostics AG in Rotkreuz ZG erwartet wurden, wurde abgebrochen, wie eine Sprecherin der Nachrichtenagentur sda sagte. Die Mitarbeitenden würden vom Care Team des Kantons Zug und vom Medizinischen Dienst von Roche betreut. Das Unternehmen richtete eine Hotline ein.

Kalter Blitzeinschlag im Aargau

In Windisch im Kanton Aargau wurden am späten Donnerstagabend zwei Personen leicht verletzt, weil ein "kalter Blitz" in ein Hausdach eingeschlagen hatte. Beide wurden zur Überwachung in ein Spital gebracht, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Ein 47-jähriger Mann hatte aus dem offenen Fenster eines Nebengebäudes geschaut. Durch die vom Blitzschlag entstandene Spannung wurde er vom Fenster weggeschleudert und erhielt einen starken Schlag. Seine Tochter, die sich im Haus am Computer aufhielt, verspürte ein starkes Surren und erlitt einen Schock.

Die Feuerwehren im Kanton Aargau mussten wegen des Unwetters zu 39 Einsätzen ausrücken, unter anderem um Wasser aus Kellern zu pumpen. Das Unwetter zog über den Osten des Aargaus.

Grosse Regenmengen

Ähnlich wie schon vor einer Woche kam die eigentliche Kaltfront erst in der Nacht. Sie brachte im Norden der Schweiz mehr oder weniger flächendeckend Regen. Zusammen mit den Gewittern vom Vorabend kamen laut SF Meteo-Angaben vom Freitag teilweise grössere Mengen Niederschlages zusammen.

Am Zürichberg und am Napf fielen zwischen 50 und 60 Millimeter Regen, in Schaffhausen knapp 40 Millimeter und in Luzern 32 Millimeter. Die grösste 24-Stundensumme auf dem staatlichen Messnetz wurde in Lugano mit rund 115 Millimetern verzeichnet. Im Raum Locarno wurden über 100 Millimeter registriert.

(sda)