Ida Dactyl
© Galileo Project, JPL, NASAGalileo-Aufnahme des Asteroiden Ida und seines Mondes Dactyl
Pasadena/ USA - Während sich die NASA-Sonde "Dawn" einem ihrer Missionsziele, dem Asteroiden Vesta, nähert, rätseln Astronomen darüber, ob auch der kosmische Felsbrocken einen Mond besitzt. Dieser könnte den Wissenschaftlern zusätzliche Informationen über den Asteroiden liefern.

Ab dem 9. Juli soll die Sonde in eine Umlaufbahn um Vesta einschwenken und den Asteroiden am dem 16. Juli ein Jahr lang umkreisen, bevor sie zum Asteroiden Ceres reisen wird, den sie 2015 erreichen und erforschen soll.


Oft prägt das Bild von einsamen durch das All taumelnden Felsbrocken unsere Vorstellungen von Asteroiden. Dennoch, so erläutert der Chefingenieur der Mission Marc Rayman, ist es durchaus möglich, dass auch Asteroiden von Monden umkreist werden.

Tatsächlich besitzen die Asteroiden Ida (30 Kilometer Durchmesser, s. f. Abb.), Pulcova (165 Kilometer), Eugenia (217 Kilometer) oder Sylvia (531 Kilometer) Monde. Mit 560 x 544 x 448 Kilometern ist Vesta also deutlich größer und ein Mond vor diesem Hinterrund fast schon wahrscheinlich.

Über die Herkunft der Asteroidenmonde sind sich Astrophysiker derweil noch uneins. Rayman vermutet, dass - ähnlich wie dies die gängigste Theorie zur Entstehung des Erdmondes - auch die Trabanten von Asteroiden durch Zusammenstöße mit anderen Himmelskörpern aus den Trümmern dieser Kollision hervorgehen. Eine andere Theorie vermutet, dass Asteroiden andere kleine Himmelskörper schon im Asteroidengürtel, dem Ursprung der kosmischen Brocken, eingefangen haben.

Sämtliche Versuche, etwa mit dem Weltraumteleskop Hubble, einen Mond um Vesta zu entdecken, blieben bislang erfolglos. Die Sonde Dawn wird hierzu jedoch schon bald in einer deutlich besseren Position sein. Neben Beobachtungen der Oberfläche des Asteroiden werden die Kameras auch den Raum um Vesta erkunden.

"Sollte es einen Mond geben, so würde dieser auf den Aufnahmen wohl als kleiner heller Punkt erscheinen, der sich auf unterschiedlichen Bildern um den Asteroiden herumbewegt, statt wie die Hintergrundsterne an Ort und Stelle zu verharren", erläutert Mars Sykes vom "Planetary Science Institute". Schon Monde von wenigen Metern Durchmesser sollen auf diese Weise entdeckt werden können. Mittels Radiomessungen könnte dann die Umlaufbahn eines solchen Objekts genau erkundet werden, die wiederum weitere Informationen über das Schwerkraftfeld des Asteroiden ermöglichen würden. Auch Rückschlüsse über die Masse, den inneren Aufbau und den Asteroidenkern könnten so gezogen werden.

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