Eine neue US-Technologie ermöglicht Patienten ein Leben ohne Herz - wenigstens solange sie auf ein passendes Spenderorgan warten müssen. Dies berichtet das Nachrichtenportal CNET.

Heart
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Stan Larkin aus Michigan lebte 17 Monate ohne Herz. Solange trug er stets einen Rucksack mit einem Gerät bei sich, welches die Funktionen seines Herzens übernahm.


​Der 25-jährige Mann leidet, wie auch sein Bruder, seit zehn Jahren an einem schweren Herzfehler: an Kardiomyopathie, einer genetischen Erberkrankung des Herzmuskels, die dazu führt, dass das Herz im Alter von zehn bis 20 Jahren seine selbstständige Funktion einstellt und schließlich zu schlagen aufhört. Wie CNET berichtet, war Larkin 2014 das Herz entnommen und ein „künstliches Herz“ gegeben worden, das mit einem „SynCardia Freedom Portable Driver“ verbunden ist. Das Gerät wiege sechs Kilogramm und pumpe mit Sauerstoff angereichertes Blut in den Körper. Im Mai dieses Jahres bekam Larkin nach 17 Monaten nun endlich ein Spenderherz.

Die „Herz-Maschine“ hält diejenigen Patienten am Leben, deren Herz überhaupt nicht mehr funktioniert. Es wird im Rucksack getragen und ist damit das erste portable Gerät dieser Art der Welt. Zuvor waren künstliche Herzen stets mit stationären Geräten verbunden gewesen, die mehrere hundert Kilogramm wogen. „SynCardia Freedom Portable Driver“ hat erst 2014 erfolgreich eine Testreihe absolviert.

Drei Patienten in Australien sind 2014 erstmals solche technische Herzen transplantiert worden. Dank der neuen Technologie könne nun länger auf eine Herztransplantation. Damit könnte sich die Rettungsrate um 30 Prozent erhöhen.

Die Nachfrage nach Spenderorganen ist gerade bei Herzen immer höher als das Angebot. In den USA warten derzeit etwa 121.000 Menschen auf eine Transplantation. 22 Menschen sterben täglich, weil sie nicht rechtzeitig ein neues Herz bekommen können.