Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Bangkok. Am Montagabend und am Dienstagmorgen sorgten die stärksten Regenfälle seit 25 Jahren in Bangkok dafür, dass große Teile der Stadt wieder einmal hoffnungslos überschwemmt wurden. Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha hat sich bereits zu den neuerlichen Überschwemmungen geäußert und eine Änderung und Verbesserung des Hochwasserschutzsystems angeordnet.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Bangkoks Gouverneur, Herr Sukhumbhand Paripatra ist jedoch anderer Ansicht und glaubt nicht, dass sich grundsätzlich etwas an der Überschwemmungs-Situation nach solch starken Regenfällen ändern wird.

„Wir entschuldigen uns bei den Einwohnern von Bangkok für die Überschwemmungen. Aber das Problem wird wieder auftreten, da Bangkok nun mal eine Stadt des Wassers, des Regens und der Überschwemmungen ist“, sagte er.

Der starke Regen hatte bereits am Montagabend begonnen und bedeutete für viele Berufstätige dass sie nach Feierabend in einem Stau festsaßen. Auch noch am Dienstagmorgen standen viele Teile der Hauptstadt unter Wasser und bedeuteten weitere Verspätungen für Pendler und Arbeitnehmer. Viele steckten im Verkehr fest und kamen einige Stunden zu spät zur Arbeit.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Gouverneur Sukhumbhand erklärte weiter, dass die Stadtverwaltung das Beste aus dieser Situation gemacht habe und pausenlos im Einsatz war. Er selber habe ebenfalls bereits die Regierung informiert und um Hilfe gebeten.

Gouverneur Sukhumbhand machte sich zusammen mit weiteren Beamten auf den Weg und besuchte mehrere Gebiete, die von den Überschwemmungen besonders hart getroffen wurden. Die Regenfälle waren die schlimmsten seit 25 Jahren und dementsprechend sah es auch am Dienstagmorgen in der Hauptstadt aus. Mindestens drei Schulen mussten geschlossen werden. Betroffen waren die Nawamintharachinuthit Satriwittaya 2 Schule, die Satrivoranart Bangkhen Schule, und die Thanormpitvithaya Schule.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Gouverneur Sukhumbhand, der selber in den überschwemmten Gebieten mit seinen gelben Gummistiefeln unterwegs war und die Hilfsmaßnahmen beaufsichtigte musste zwischendurch selber ein paar Mal anhalten und das Wasser aus seinen Schuhen gießen.

Er erklärte weiter, dass die Stadtverwaltung (BMA) mehr Personal und Gerätschaften zum Beseitigen der Überschwemmungen in den wichtigsten Straßen im Einsatz hat. Außerdem bereiten sich die Mitarbeiter auf weitern Regen in den nächsten Tagen vor.

Als langfristige Lösung werden die Behörden die Arbeiten an dem Entwässerungs-Tunnel-Projekt am Klong Bang Sue fortsetzen. Die Arbeiten sollten im April nächsten Jahres abgeschlossen sein, versprach er.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Der Entwässerungs-Tunnel soll vor allem dabei helfen, die Überschwemmungen in Ratchaphisek, Lat Phrao, Vibhavadi Rangsit Straßen und in den anderen umliegenden Gebieten zu lindern.

Die BMA hat noch weiter Tunnelprojekte wie eines für den Klong Prem Prachakorn und den Bung Non Bon angekündigt. Auch hier sollen die Tunnel, obwohl diese Projekte und andere Entwässerungssysteme ein hohes Budget erfordern, helfen, zukünftige Überschwemmungen in der Hauptstadt zu vermeiden.

Gleichzeitig fügte Gouverneur Sukhumbhand hinzu, dass die anhaltenden Flutprobleme der Stadt unvermeidlich sind, da die Stadt bekanntermaßen unter dem Meeresspiegel liegt.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Premierminister Prayuth meldete sich ebenfalls zu den neuesten Überschwemmungen in der Stadt zu Wort und sagte, dass das gesamte Bangkoker Entwässerungssystem eine dringende Generalüberholung braucht, nachdem der Regen für ein saftiges Verkehrschaos in 36 Bereichen der Stadt gesorgt hatte.

Im Anschluss an die reguläre Kabinettssitzung am Dienstag sagte Prayuth dass die Behörden in Bangkok im Einsatz sind und über die entsprechenden Flutbekämpfungsmaßnahmen und die passende Ausrüstung wie große Wasserpumpen für die Bewohner in den Überschwemmungsrisikogebieten beraten.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Allerdings betonte er erneut, dass als langfristige Lösung nur eine Generalüberholung des Entwässerungssystems in der Hauptstadt in Frage kommt.

Das Entwässerungssystem ist mit seinen zu kleinen Abflussrohren ineffizient und wird mit den großen Wassermaßen nicht mehr fertig. Das könnte sich erst ändern, wenn die Tunnelbauprojekte der Stadt tatsächlich abgeschlossen sind, gab er zu.
Außerdem habe die Regierung der BMA bereits weitere Mittel zur Bekämpfung der Überschwemmungen zugesichert, sagte er weiter. Allerdings würde dieses zugesicherte Budget dann den Projekten, für die es eigentlich gedacht war fehlen, sagte er weiter.

Bangkoks Gouverneur, Sukhumbhand Paripatra
© UnbekanntBangkoks Gouverneur, Sukhumbhand Paripatra
Seien sie versichert, dass die Regierung ihr Bestes tun wird, um den Menschen in den betroffenen Gebieten zu helfen. Es ist einfach schwer, Überschwemmungen in Bangkok zu vermeiden. Wir wissen dass das Entwässerungssystem in der Hauptstadt nicht ausreichend funktioniert. Deshalb brauchen wir eine langfristige und nachhaltende Lösung für das Problem“, betonte er.

Der Chef der Katastrophenvorbeugung in Bangkok, Herr Chatchai Promlert sagte, dass der Regenguss von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen weite Teile der Stadt überschwemmt hat und das Wasser auf den Straßen zwischen 15 und 20 Zentimetern hochstand.

Schwere Überschwemmungen in Bangkok
© Unbekannt
Herr Chatchai sagte weiter, dass die Regierung alle Abteilungen einschließlich der Armee und der Polizei angewiesen hat, mit der BMA zusammen zu arbeiten. Kleinere Rettungsfahrzeuge wurden in Gang gesetzt um den viel festsitzenden Pendlern auf den Straßen zu helfen. Zusätzlich seien zahlreiche Abschlepp- und Reparaturwagen im Einsatz, um auch den festsitzenden Autofahrern zu helfen.