Die britische Polizei hat die jüngste Welle von Verbrechen mit dem Brexit-Hass erklärt, wie die Zeitung „The Guardian“ am Montag berichtet.
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© AFP 2016/ NIKLAS HALLE'N
Den Polizeiangaben zufolge wuchs die Zahl der Verbrechen im Laufe einer Woche nach dem Brexit-Referendum um 42 Prozent im Vergleich zu dieser Kennzahl eine Woche vor der Abstimmung. Ab 16. Juni wurden bereits 3.076 Straftaten fixiert, das heißt 915 Verbrechen mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Polizei betont dabei, diese Zahl könne aber höher sein, weil nur eine von vier solchen Taten der Polizei bekannt sei.


Laut Mark Hamilton, dem Chef der nationalen Polizei Kadettenkorps (NPCC), gibt es einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des Brexit-Referendums und der gestiegenen Zahl der Verbrechen aus Hass.

Dem Polizeichef zufolge handelt es sich vor allem um rassistische Drohungen und Diskriminierungen der Minderheiten und Bürger von Osteuropa. Die Zahl der Anzeigen sei dabei im Laufe der letzten Tage zurückgegangen und die Kriminalitätsrate werde demnach immer niedriger.

Zuvor hatten viele britische Medien mitgeteilt, dass es kurz nach dem Votum für den EU-Austritt Großbritanniens im Land zu einem Ausbruch von Rassismus gekommen war. Manche Zugewanderte, darunter auch Polen und Letten, entdecken beispielweise in ihren Briefkästen rassistische Schriften. Selbst Familien, die seit Generationen in Großbritannien leben, werden aufgefordert, das Land zu verlassen.

Am 23. Juni haben die Brexit-Befürworter beim Referendum den Sieg errungen. 51,9 Prozent der Briten haben sich für einen Austritt Großbritanniens aus der EU ausgesprochen.