In Leinfelden-Echterdingen in Baden-Würrtemberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich auf offener Straße.
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In der baden-württembergischen Stadt Leinfelden-Echterdingen (Landkreis Esslingen) sind eine junge Frau und ein Mann nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung gestorben. In der Nähe des Großbordells „Paradise“ attackierte ein Mann eine Frau am Sonntagnachmittag mit einem Messer und verletzte sie lebensgefährlich. Danach richtete er sich mit dem Messer selbst und starb - wie sein mutmaßliches Opfer - noch am Unfallort an seinen Verletzungen.

Ein Notruf war gegen 16.12 Uhr bei der Polizei eingegangen. „Die Tat ereignete sich in unmittelbarer Nähe des Bordells, wir müssen aber die Identität noch zweifelsfrei klären“, sagte ein Sprecher der Polizei Reutlingen FAZ.NET. Es gebe derzeit keine Hinweise, dass es sich um eine Tat aus dem Rockermilieu gehandelt habe, eher handele es sich um eine Einzeltat. Nach den derzeitigen Ermittlungen sei auch kein Dritter beteiligt gewesen.

Das „Paradise“ befindet sich in der Nähe des Stuttgarter Flughafens und der Messe. Vom Tatort ist es etwa 50 Meter entfernt. Es gehört zu den größten Bordellen Deutschlands, angeblich wird es jährlich von 56.000 Kunden aufgesucht und macht einen Umsatz in Millionenhöhe. Die Prostituierten stammen größtenteils aus Osteuropa.

Das Bordell steht seit 2013 immer wieder im Mittelpunkt von Ermittlungen, weil die Kriminalpolizei den Verdacht hegt, dass sich einige Bordellbetreiber als Menschenhändler betätigt haben könnten und es Verbindungen zum kriminellen Rockermilieu, vor allem aber der Organisation „United Tribuns“ geben könnte. Erst Ende 2015 machte die Polizei eine Großrazzia in dem Bordell. Im August 2015 war ein 21 Jahre alter Zuhälter zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil ihm nachgewiesen werden konnte, dass er mit der „Lover-Boy-Methode“ zwei Frauen zur gewerbsmäßigen Prostitution animiert hatte. Der Mann war auch Mitglied der Rockergruppe „United Tribuns“.

Quelle: FAZ.NET