Die griechische Regierung fordert einen vollständige Offenlegung aller Vermögen der privaten Haushalte. Die Griechen sollen ihr gesamtes Vermögen anmelden - Bargeld, Schmuck, Immobilien, Gemälde und Möbel. Die Maßnahme dient offenbar der Vorbereitung einer Zwangsabgabe, um die Schulden abzubauen.
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© dpaDer griechische Euro.
Bis zum Februar 2017 will die griechische Regierung einen exakten Einblick in die Vermögensverhältnisse der Bürger erhalten. Mehr als acht Millionen steuerpflichtige Griechen müssen deshalb ihr gesamtes Vermögen anmelden, berichtet die griechische Zeitung To Vima.

Die Steuerbehörden verlangen demnach Auskunft zu Immobilien, dem monatlichen Einkommen, Mieteinnahmen, Krediten und Fahrzeugen. Änderungen der Besitzverhältnisse bei Immobilien sollen den Steuerbehörden binnen eines Monats mitgeteilt werden - nicht mehr nur jährlich wie bisher, berichtet To Vima. „Dies wird jeden Fall eines Immobilientransfers oder einer Neuerwerbung betreffen - aber gilt nicht für Änderungen des Einkommens, welche jährlich angegeben werden müssen“, wird To Vima zitiert.

Selbst kleinere Geldbeträge müssen dem Bericht zufolge registriert werden - ebenso wie beispielsweise antike Möbel, Kunstwerke, Schmuck und sogar alte Waffen. „Steuerzahler müssen alles Bargeld angeben, selbst einen Euro“, wird ein Beamter des griechischen Finanzministeriums von To Vima zitiert.

Der Finanzblog Zerohedgeweist darauf hin, dass es sich bei der Registrierung um eine Vorbedingung zur Einführung einer Sonderabgabe handeln könnte. Im Prinzip bliebe den Regierungen angesichts der extrem hohen Schuldenstände in der Welt nichts anderes mehr übrig, als einen Teil der Vermögen der Bürger zur Begleichung ausstehender Schulden zu verwenden.


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Zerohedge rechnet damit, dass eine solche Sonderabgabe in den USA und Europa auf etwa 30 Prozent des Gesamtvermögens der Bürger hinauslaufen würde. Diese Zahl scheint allerdings etwas hoch gegriffen: Der IWF hat hatte bereits in der Schuldenkrise 2013 eine allgemeine Zwangsabgabe von 10 Prozent vorgeschlagen. Allerdings liegt dieser Vorschlag bereits einige Jahre zurück. Seither sind die Schulden in der Euro-Zone weiter angestiegen.