Oslo. Zerstörte Glasscheiben, verwüstete Häuser und blutverschmierte Verletzte. Das Bild im norwegischen Regierungsviertel ist erschreckend. Dort ist am Freitagnachmittag eine Bombe detoniert. Bislang gibt es mehrere Tote.
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© SCANPIX, AFP
Ein Bild der Verwüstung: Die Zufahrtstraßen zum Zentrum sind gesperrt, die Krankenhäuser in Alarmbereitschaft versetzt, die Schwere der Explosion soll nach bisherigen Polizeiangaben durch eine Bombe verursacht worden sein. Die genaue Zahl der Todesopfer und Verletzten ist bislang unklar. Auch der genaue Ort des Vorfalls sowie die Umstände der Explosion waren zunächst unklar.

Laut norwegischen Medienberichten hat sich die Explosion gegen 15.20 Uhr im Regierungsviertel der Stadt ereignet. Bei der Detonation im Gebäude der großen norwegischen Boulevardzeitung "VG", das 17 Stockwerke hat, sollen mehrere Menschen verletzt worden sein.

Nach Angaben seines Büros hielt sich Ministerpräsident Jens Stoltenberg zum Zeitpunkt der Explosion nicht am Regierungssitz auf. Die Polizei sperrte das Viertel ab, wo sich neben dem Sitz des Regierungschefs auch das Finanzministerium und eine große Redaktion befinden.

Eine "schwere Explosion" habe sich im Regierungsviertel ereignet, teilte die Polizei mit; die Angaben über "Tote und Verletzte" wurden zunächst nicht weiter erläutert. Die Nachrichtenagentur NTB meldete, Stoltenberg sei "in Sicherheit", zwei Büromitglieder sagten AFP, laut seinem Terminplaner halte er sich derzeit bei der Sommeruniversität der Jungsozialisten außerhalb von Oslo auf.

Sie habe Menschen gesehen, die "im Blut auf der Straße" lägen, sagte Ingunn Andersen, Journalistin des öffentlich-rechtlichen Radiosenders NRK, am Ort der Explosion. Durch die Wucht der Detonation seien zahlreiche Fenster der Gebäude zerstört worden. Überall lägen Glasscherben. "Das ist das totale Chaos", sagte die Journalistin. Sie habe angesichts der Wucht der Detonation zunächst an ein Erdbeben geglaubt.

Bereits wenige Minuten nach den Explosionen in Oslo haben am Freitag Augenzeugen damit begonnen, ihre Aufnahmen ins Internet zu stellen. Ihre Fotos und Videos hielten die Zerstörung in der norwegischen Hauptstadt fest und dokumentierten das Entsetzen der Menschen. Erste Internetportale sammelten das bereits verfügbare Material, das vor allem über die Online-Dienste Twitter und YouTube ins Netz gespeist wurden und sich dort rasant verbreitete.

RPO/AFP/ila