Auf einem Geflügelhof im niedersächsischen Aurich wurde der Vogelgrippe-Erreger des aviären Influenza-A-Virus vom Subtyp H7N7 nachgewiesen, berichtet das niedersächsische Landwirtschaftsministerium in Hannover. Die etwa 190 Tiere des Betriebes wurden bereits getötet, eine Gefahr für den Menschen bestehe nicht, so das Ministerium weiter.
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© unbekanntVogelgrippe auf Geflügelhof in Aurich

Das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsanstalt für Tiergesundheit) hat bei dem Legehennenbestand in Aurich die niedrig pathogenen Vogelgrippe-Erreger des Stammes H7N7 nachgewiesen. Die Tiere auf dem Hof im Ortsteil Sandhorst wurden bereits getötet und die Behörden haben eine 1.000 Meter Sperrzone um den Betrieb eingerichtet. Die Erreger wurden den Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums zufolge offenbar mit gekauftem Geflügel aus Nordrhein-Westfalen eingeschleppt. Hier waren im Landkreis Gütersloh in den vergangenen Monaten mehrfach Ausbrüche der Vogelgrippe des gleichen Subtyps zu verzeichnen. Bis zu 70.000 Vögel wie Gänse, Hühner und Enten mussten deswegen bereits gekeult werden. Nun haben die Erreger über die Handelswege offenbar auch Niedersachsen erreicht.

Sperrgebiet wegen des Vogelgrippe-Nachweises eingerichtet

Der Geflügelhof in Aurich hatte laut Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums Tiere bei einem der betroffenen Betriebe in Nordrhein-Westfalen erstanden, womit die Erreger in den Bestand des Hofe getragen wurden. Anzeichen auf eine weitere Verbreitung durch den Geflügelhof bestehen nicht, da der Betrieb kein Geflügel verkaufe, erklärte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Der Bestand sei bereits „geräumt“ und ein entsprechendes Sperrgebiet eingerichtet, so das Ministerium in einer Mitteilung am Freitag. Der betroffene Hof und sämtliche Geflügelbetriebe im Umkreis von 1.000 Metern sind demnach vorerst gesperrt. Insgesamt dürfen vier weitere Betriebe kein Geflügel von ihrem Hof ausliefern, ein fünfter Geflügelhof stehe unter Beobachtung, erklärte ein Sprecher des Landkreises Aurich. Die Sperrung der Geflügelbetriebe werde erst wieder aufgehoben, wenn bei den Untersuchungen 21 Tage nach Reinigung und Desinfektion des Ausbruchsbetriebes keine Erreger mehr nachzuweisen sind, betonte der Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums. Sämtliche Landwirte in der Region wurden laut Angaben des Ministeriums über das Auftreten der Vogelgrippe informiert.

Niedrig pathogene Vogelgrippe-Viren für den Menschen keine Gefahr

Für den Menschen stellen die niedrig pathogenen („wenig krankheitsauslösenden“) Erreger des Subtyps H7N7 ohnehin keine Bedrohung dar, so die offizielle Mitteilung. Auch bei Geflügel seien die gesundheitlichen Konsequenzen einer H7N7-Infektion relativ gering, doch es bestehe das Risiko, dass diese Viren zu dem hochpathogenen aviären Influenza-A-Virus Subtyp H 7 mutieren, dem Auslöser der Geflügelpest. Daher werden aus Sicherheitsgründen sämtliche in Kontakt mit dem Virus gekommenen Bestände unverzüglich getötet, erklärte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium. Zuletzt seien die für den Menschen ungefährliche Vogelgrippe-Erreger in Niedersachsen im Jahr 2009 aufgetreten, so das Ministerium weiter. Der aktuelle Fund stehe in unmittelbarem Zusammenhang mit den Vogelgrippenachweisen in Nordrhein-Westfalen, wo seit Ende Mai auf mehreren Betrieben die Erreger entdeckt wurden. Durch die Handelstätigkeit wurden die Viren anschließend in verschiedene Geflügelbestände quer durch ganz Deutschland eingeschleppt, erklärte der Ministeriumssprecher. Diese Kontaktbestände seien jeweils umgehend nach Bekanntwerden untersucht worden, wobei in einzelnen Betrieben in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen weitere Infektionen mit dem Vogelgrippe-Erreger nachzuweisen waren. Das gleiche Schicksal hat nun auch den Geflügelhof im Landkreis Aurich ereilt.

fp