Die französische Polizei hat zwei Terrorverdächtige festgenommen. Einer von ihnen soll ein Auto voller Gasflaschen nahe der Kathedrale von Notre-Dame abgestellt haben.
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Die Entdeckung eines verdächtigen Autos mit Gasflaschen nahe der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat bei den französischen Behörden die Alarmglocken schrillen lassen. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft leitete nach Ermittlerangaben vom Mittwoch Vorermittlungen wegen Terrorverdachts ein, zwei Verdächtige wurden festgenommen. Im Inneren des Autos wurde aber keine Zündvorrichtung gefunden.

Das Auto mit den Gasflaschen wurde bereits am Wochenende in der Pariser Innenstadt unweit der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame entdeckt: Ein Mitarbeiter einer Bar alarmierte die Polizei, weil ihm das Fahrzeug verdächtig vorkam. Das Auto hatte keine Nummernschilder, die Warnblinker waren angeschaltet, im Innenraum lag eine Gasflasche.

Die Gasflasche im Passagierraum erwies sich als leer; im Kofferraum befanden sich nach Ermittlerangaben aber fünf volle Gasflaschen. Im Auto wurde aber keinerlei Vorrichtung gefunden, mit denen die Gasflaschen als Sprengsatz hätten gezündet werden können.

Verdächtige sind der Polizei bekannt

Die Behörden nehmen den Vorfall wegen der hohen Anschlagsgefahr trotzdem sehr ernst. Am Dienstag wurden der Fahrzeughalter und eine Person aus seinem Umfeld festgenommen. Beide sind den Geheimdiensten bekannt, wie ein Polizist sagte, ohne weitere Details zu nennen. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung eingeleitet.

In Frankreich herrscht seit den Pariser Anschlägen vom 13. November der Ausnahmezustand, die Behörden befürchten ständig weitere Attacken. Im Mai warnte der Chef des französischen Inlandsgeheimdienstes, Patrick Calvar, bei einer parlamentarischen Anhörung vor Sprengsätzen an Orten mit vielen Besuchern. Es drohe eine "neue Art von Attacken", bei denen Islamisten unter anderem mit Sprengsätzen ausgestattete Fahrzeuge verwenden könnten.

Frankreich ist seit Anfang 2015 von einer Reihe tödlicher Anschläge erschüttert worden. Am 14. Juli dieses Jahres raste im südfranzösischen Nizza ein Mann mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge und tötete 86 Menschen. Auch Kirchen sind eine Zielscheibe: Ende Juli ermordeten zwei Islamisten während eines Gottesdienstes in Nordfrankreich einen Priester.

cwe, AFP, N24