Einer der größten Lavaseen schwellt im Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii. Jetzt steht er bis zum Rand - und liefert spektakuläre Bilder.
lavasee kilauea
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Damit hatte niemand gerechnet. Erst im April 2015 war der Lavasee übergelaufen. Seither steht sein Rand zehn Meter höher - die übergelaufene Lava ist am Rand des Sees zu Gestein erstarrt.

Trotzdem ist es schon wieder so weit: Die Lava schwappt bereits wieder gegen den Rand. Besucher des Jaggar Museum im Hawaii Volcanoes National Park berichten von dramatischen Ansichten.

Der rotschwarze See, einer der größten der Welt, brodelt in einem 160 Meter breiten Schlot des Vulkans Kilauea auf der Hauptinsel von Hawaii. Der kreisrunde Halemaumau-Schlot ("Haus des Feuers") ist ein vergleichsweise kleiner sogenannter Pitkrater.


Er liegt eingefasst im großen Krater am Gipfel des Kilauea, der etwa fünf Kilometer breit ist und Anfang des 20. Jahrhunderts bereits mit Lava gefüllt war. Die schwellende Lava ist Teil eines Ausbruchs der Ostflanke des Kilauea, der seit Anfang der Achtzigerjahre andauert. Auch 1974 und Ende der Sechzigerjahre stand der See am Rand.

Kontinuierlich steigt Magma aus der Tiefe, füllt Klüfte und Schlote im Gestein. Häufig bricht sie aus Flanken im Berg und wälzt sich talwärts. 2014 strömte eine Lavazunge durch Wohngebiete. Warum der See jetzt wieder so schnell geschwollen ist, sei unklar, sagt Don Swanson vom Hawaiian Volcano Observatory der Nachrichtenagentur AP.


Auch im Puu-Oo-Krater auf dem Kilauea bricht derzeit Lava aus. Erstarrte Lava ist der Baustoff Hawaiis, die Inseln bestehen aus Vulkangestein. Der Kilauea erhebt sich fast 6800 Meter über den Ozeanboden, aus dem er vor rund 200.000 Jahren geboren wurde. Seither wächst er mit jeder Eruption empor. Vor etwa 50.000 Jahren durchbrach der Vulkan den Meeresspiegel.

Immer wieder strömt Lava zischend ins Meer. Dort versteinert sie - und vergrößert den Inselsockel der Insel. Die Strände von Hawaii glitzern schwarz, ihr Sand besteht aus den Trümmern der Lava, die sich dort seit Jahrmillionen aus dem Bauch der Erde ergießt. Das Meer brandet auf die erkaltende Lava, lässt sie splittern. Auch in den vergangenen Wochen war Lava vom Kilauea ins Meer geströmt.