Samsung ist um Schadensbegrenzung bemüht. Wie die Verbraucherschutz-Behörde CPSC gestern mitteilte, ruft der südkoreanische Konzern in den USA alle vor dem 15. September verkauften Galaxy Note 7 zurück. Zudem gibt es offizielle Zahlen hinsichtlich defekter Geräte.
samsung galaxy note
Allein in den USA soll es zu 92 Vorfällen mit überhitzten Note 7-Smartphones gekommen sein. Dabei haben sich 26 Nutzer Verbrennungen zugezogen. Bei 55 Fällen soll es zu Sachbeschädigungen gekommen sein. Anfang dieses Monats hatte Samsung noch von 35 Fällen gesprochen.

Samsung Galaxy Note 7

Weitaus größer ist die Zahl der betroffenen Geräte. In den USA wurden eine Million Einheiten verkauft. Hinzu kommen 15.405 abgesetzte Smartphones in Mexiko sowie weitere 21.953 in Kanada. Weltweit hat das Unternehmen 2,5 Millionen Galaxy-Norte-7-Modelle produziert, von denen eine Akku-Charge einen Defekt aufweist.

Samsung weist in einer Stellungnahme abermals darauf hin, dass es „sehr wichtig ist, die Nutzung Ihres Geräts sofort einzustellen, es auszuschalten und im Rahmen des Rückrufprogramms auszutauschen.“ Dem Aufruf sind laut Tim Baxter, President und Chief Operating Officer von Samsung America, nur 13.000 Nutzer nachgekommen.

Ein Grund dafür könnte sein, dass bisher keine Austauschgeräte zur Verfügung stehen und Betroffene unter Umständen in Ermangelung eines Ersatzgeräts nicht auf ihr Handy verzichten wollen. Den Einzelhandel sowie die Mobilfunkanbieter will Samsung nun bis spätestens 21. September mit fehlerfreien Geräten beliefern.

Galaxy Note 7 nicht einschalten!

Hierzulande hat Samsung seine Warnmeldung ebenfalls aktualisiert. Am dem 19. September können Nutzer ihr Galaxy Note 7 bei dem Händler, bei dem sie das Gerät erworben haben, kostenlos umtauschen. Ein Austausch ist aber auch über ein Webformular auf der Samsung-Website möglich, unter Angabe von Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und IMEI des betroffenen Geräts. Dabei bietet Samsung auch ein Leihgerät an.

Experten schätzen die Kosten für den Rückruf auf eine bis fünf Milliarden Dollar. Aber auch die Marke Samsung könnte Schaden nehmen, zumal es so aussieht, als seien die fehlerhaften Akkus von der eigenen Tochter Samsung SDI hergestellt worden. Künftig will Samsung die Akkus für das Galaxy Note 7 vom chinesischen Anbieter ATL beziehen, der auch Apple mit Smartphone-Akkus beliefert.

Da die Akkus offenbar auch im Betrieb und nicht nur während des Ladevorgangs überhitzen, hat die US-Flugaufsicht FAA ebenfalls eine Warnung ausgesprochen, wonach das Note 7 nicht mehr an Bord von Flugzeugen gebracht werden darf. Medienberichten zufolge haben die fraglichen Samsung-Smartphones bereits Brandschäden an einem Geländewagen in den USA und einem Hotelzimmer in Australien verursacht. Der Anfang der Woche aufgetauchte Bericht, wonach ein Note 7 einen sechsjährigen Jungen verletzt haben soll, stellte sich indes als falsch heraus. Auslöser für diesen Vorfall war ein älteres Samsung-Modell aus dem Jahr 2013 namens Galaxy Core.

Quelle ZDNet.com