In Reykjavík schalteten Mittwochnacht alle das Licht aus. Nicht um Strom zu sparen, sondern für ein Naturphänomen - das Nordlicht.

Kristján Ársælsson
© Kristján Ársælsson
Reykjavík. Nordlichter sind ein einzigartiges Naturschauspiel. Dafür schalten die Isländer sogar ihre komplette Straßenbeleuchtung aus. In der Hauptstadt des nordischen Landes gingen am Mittwochabend die Lichter aus, um freie Sicht auf Aurora Borealis zu haben.

Um Nordlichter beobachten zu können, braucht es laut der isländischen Wetterbehörde einen "dunklen und klaren Nachthimmel". In Reykjavík und anderen hell erleuchtenden nordischen Städten sind sie daher selten zu sehen, die Sichtbedingungen nicht gut. Fans der leuchtenden Lichterscheinung fahren daher eher ins Umland.

Aurora boealis Iceland / Nordlicht Island
© Daði Guðjónsson
Aufnahmen der Nordlichter bei Instagram und Twitter

Um seinen Bewohner und Touristen aber nun das außergewöhnliche Erlebnis ermöglichen zu können, machte die Stadtverwaltung Reykjavíks Mittwochnacht um 22 Uhr das Licht im Stadtzentrum aus. Auch die Bewohner wurden in einer Mitteilung gebeten, ihre Innenbeleuchtung möglichst zu dimmen, um "die Lichtverschmutzung gering zu halten".

So entstanden perfekte Sichtbedingungen für das bunt schimmernde Himmelleuchten, das sich ab 23 Uhr den Menschen zeigte. In den sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos der Nordlichter geteilt.

Aurora boealis Iceland / Nordlicht Island
© Geiri Saem
Nordlichter kommen in der Nähe des Polarkreises vor

Nordlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes in die Erdatmosphäre eintreten. Durch eine chemische Reaktion werden sie dann zum Glühen gebracht. Nordlichter kommen dabei am häufigsten in der Nähe des Polarkreises vor. In Island sind die Lichter am besten in den Monaten September, Oktober, Februar und März zu sehen.