© unbekanntDer Raps ist fällig: Für die Ernte brauchen die Bauern besseres Wetter.
„Durch die unbeständige Witterung und die immer wiederkehrenden Regenfälle ist die Ernte heftig ins Stocken geraten“, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen, Friedrich Flüs. Nachdem der größte Teil der Gerstenernte laut Flüs bei noch guter Witterung eingebracht werden konnte, warten die Landwirte nun auf eine beständige Hochdruckwetterlage. Aktuell steht die Rapsernte mit knapp 400 Hektar im Kreisgebiet an. Doch momentan seien nur ganz vereinzelt kurzzeitige Feldarbeiten zwischen den Regenfronten möglich, erklärt Flüs.
„Da die Temperaturen zudem recht niedrig sind, trocknen Schoten und Körner nur sehr langsam.“ Um lagerfähig zu sein, dürfe Raps einen maximalen Feuchtegehalt von neun Prozent haben. Alles, was nasser geerntet werde, müsse kostenintensiv nachgetrocknet werden, so Flüs. Aktuell bestehe beim Raps zudem die Gefahr, dass die Schoten in reifen Beständen durch starke Regenfälle platzen und die Körner herausfallen.
Nach dem Raps werde der Winterweizen geerntet. Er sei mit knapp 1200 Hektar die im EN-Kreis und in Hagen am meisten angebaute Getreideart. Weiter ständen auch noch die mengenmäßig nicht so bedeutenden Getreidearten Roggen, Triticale (Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) und Hafer auf den Feldern.
Erst die große Trockenheit, nun der viele Regen: Je nach Region, Niederschlagsmenge und Bodengüte fielen die Gerstenerträge im Frühling sehr unterschiedlich aus. Insbesondere auf Böden mit schlechtem Wasserhaltevermögen seien teilweise drastische Ernteausfälle festgestellt worden, während die Bauern auf den Standorten mit besserer Bodenqualität durchaus zufrieden seien, zieht der Kreislandwirt eine vorläufige Bilanz. Flüs: „Ob zwei Millimeter oder 20 Millimeter niedergegangen sind, war in dieser Mangelsituation für die Pflanzen sehr entscheidend.“ Nun hofft er auf Sonne und wenig Wolken - also genau jenes Frühjahrswetter.
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