Mehrere Schulen in Deutschland sind per E-Mail bedroht worden. Die Polizei nahm die Drohungen zwar ernst, ging aber nicht von einer unmittelbaren Gefährdung aus.
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Allein in Leipzig gingen bei elf Gymnasien Drohmails ein. In Niedersachsen waren fünf Schulen in Göttingen und vier in Osnabrück betroffen, in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg gingen an zwei Gymnasien Drohungen ein. Im oberfränkischen Pegnitz wurde ein Gymnasium nach einer Drohung geräumt.

In den wortgleichen Schreiben wurde damit gedroht, dass es im Verlauf des Montagvormittags zu Gewalttaten kommen werde, wie die Polizei mitteilte. Teilweise fiel der Unterricht aus. Nachdem die genannte Frist abgelaufen war, nahmen die Schulen den Unterricht wieder auf.

Hunderte Schüler betroffen

Mit einem Großaufgebot schwärmte die Polizei in Leipzig zu den Schulen aus. Schüler und Lehrer durften die Gebäude nicht verlassen. Die eingesetzten Beamten sicherten und durchsuchten die Gymnasien. Nach mehreren Stunden wurde Entwarnung gegeben, nachdem es "keine Anhaltspunkte für eine akute Gefährdungslage" mehr gab, wie ein Polizeisprecher sagte. In Abstimmung mit der Sächsischen Bildungsagentur wurde der Unterricht fortgesetzt.

Die Schulleitung des Magdeburger Hegel-Gymnasiums entschied nach Eingang des Drohschreibens vorsichtshalber, den Unterricht ausfallen zu lassen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Mehr als 900 Schüler waren betroffen. Am Editha-Gymnasium wurde unterrichtet, allerdings durften die Schüler vorübergehend das Gebäude nicht verlassen.

In Pegnitz mussten etwa 800 Schüler am Morgen mit ihren Lehrern das Schulgebäude verlassen. Der Schulbetrieb wurde nach der ersten Schulstunde eingestellt. Einige Schüler, insbesondere die jüngeren, wurden zunächst in ein angrenzendes Schülerheim gebracht. Danach suchten Beamte das Schulgebäude und die Umgebung ab, es wurde jedoch nichts gefunden.

Weiterer Droh-Fall in Reutlingen

Wegen einer Bombendrohung gegen eine Schule in Reutlingen ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft gegen einen 32-Jährigen. Der Fall hänge aber nach ersten Erkenntnissen nicht mit den anderen Drohungen zusammen. Der 32-Jährige wurde am Montagmorgen festgenommen - er sei polizeibekannt und psychisch auffällig.

AFP/dpa