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© Reuters / Russell Boyce
Während die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, Fatou Bensouda, in ihrem jährlichen Bericht bereits die USA und Nato des Begehens von Kriegsverbrechen verdächtigt hat, betrifft dieser Vorwurf auch die britische Armee im Irak.

Einige Handlungen britischer Militärs im Irak können dem Bericht zufolge durchaus als Kriegsverbrechen gewertet werden.

Den möglichen Straftaten sind demnach insgesamt 1390 Menschen zu Opfer gefallen: 319 von ihnen seien von Mitgliedern der britischen Armee getötet, 1071 Menschen misshandelt worden. Bei den mutmaßlichen Verbrechen handelt es sich um „Folter und andere verbotene Einwirkungsmaßnahmen, sowie Vergewaltigungen und andere sexuelle Delikte“.

Die Vorfälle hätten sich in Militärgefängnissen und anderen Sicherheitseinrichtungen im Südirak ereignet, die damals unter britischer Kontrolle standen.

Zuvor war berichtet worden, dass die US-Streitkräfte und CIA der Kriegsverbrechen in Afghanistan verdächtigt würden, wie aus eben jenem Jahresbericht der Haager Chefanklägerin Bensouda hervorgeht.

Obwohl der Irak kein Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofes ist, kann sich dieser doch mit den Verbrechen befassen, die von Bürgern eines Mitgliedstaats begangen worden sind, heißt es weiter im Bericht.

Großbritannien war dem Rom-Statut zum Internationalen Strafgerichtshof am 4. Oktober 2001 beigetreten.