Komet Eta Draconiden
© All Sky Cameras/Peter JenniskensFoto der "Februar Eta Draconiden" über Mountain View in Kalifornien am 4. Februar 2011

Mountain View/ USA - Astronomen glauben, dass ein überraschender Meteorstrom im vergangenen Februar (2011) von einem bislang noch nicht entdeckten Kometen verursacht wurde. Dieser Himmelskörper, so eine weitere Schlussfolgerung der Wissenschaftler, könnte dann auch der Erde gefährlich nahe kommen.

Das ungewöhnliche und selbst für Astronomen unerwartete Himmelsschauspiel ereignete sich am 4. Februar 2011, als mehrere Stunden lang zahlreiche Sternschnuppen den Himmel zierten. Es hatte seinen scheinbaren Ursprung aus Richtung des Sterns Eta Draconis, weswegen der Meteorschauer auch auf den Namen Februar Eta Draconiden (FEDs) getauft wurde.

Die Astronomen um den Erntentdecker des Meteorstroms, Peter Jenniskens vom vom "SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence) Institute" und "Ames Research Center" der NASA, gehen davon aus, dass der Strom von einem langperiodischen Kometen ausgelöst wurde, der bislang noch gänzlich unbekannt ist. Da langperiodische Kometen die Sonne meist in unregelmäßigen Abständen passieren, ist es schwer, ihre Bahn exakt zu berechnen und somit auch ihr Risiko für die Erde vorherzusagen.

"Wenn die kleinen Meteore - wie im Februar geschehen - die Erde treffen können, so könnte das auch auf den sie auslösenden Kometen zutreffen", kommentiert Jennkins die bisherigen Analysen. "Wir wissen jedoch nicht, ob der Komet bereits an der Erde vorbeigezogen ist oder sich immer noch im Anflug befindet."

Wann genau der Komet zuletzt ins innere des Sonnensystems vorgedrungen war, kann bislang also nicht genau gesagt werden. Die Tatsache aber, dass er einen Meteorstrom hinterlassen hat, der in diesem Frühjahr auf die Erdatmosphäre traf, deutet daraufhin, dass der bei seinem letzten Vorbeiflug sehr weit zur Erde vorgedrungen war.

Bisherige Berechnungen der US-Astronomen gemeinsam mit finnischen Kollegen lassen vermuten, dass der Komet möglicherweise schon 2016 oder 2023 erneut die Erde passieren könnte. Bleibt er bis dahin aus, wird seine Bahn ihn mit Sicherheit aber nicht mehr vor 2076 in Erdnähe führen. Genauere Informationen über die tatsächliche Umlaufbahn des Kometen erhoffen sich die Astronomen nun von weiteren Beobachtungen des Meteorstroms. Da der Kometenstaub jedoch nicht den gleichen Kräften unterworfen ist, wie der Komet, sind bislang auch hier den Forschern für eine exakte Vorhersage Grenzen gesetzt. Eine konkrete Bedrohung für die Erde könne allerdings anhand der bislang vorliegenden Daten noch nicht bestätigt werden.

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