Nach zehn Monaten Testbetrieb endet am kommenden Sonntag am Hamburger Flughafen der Testbetrieb für den Körperscanner. In diesem Zeitraum haben ca. 793.000 Passagiere den Scanner freiwillig benutzt, so ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin.

Auf dem Hamburger Flughafen endet am Sonntag (31. Juli) nach zehn Monaten der Testbetrieb für den bundesweit ersten Körperscanner. Vom 27. September 2010 bis zum 31. Juli 2011 haben etwa 793.000 Passagiere das Gerät freiwillig genutzt, wie am Donnerstag ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin mitteilte. Die Ergebnisse sollen nun ausgewertet werden. Mit einer Entscheidung, ob der Körperscanner flächendeckend hierzulande eingesetzt wird, wird in wenigen Wochen gerechnet.

Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte zwei der Geräte seinerzeit am Hamburger Flughafen in Betrieb genommen. Nach sechs Monaten hatten rund 480.000 Fluggäste den Körperscanner bereits benutzt. Befragungen vor Ort ergaben, dass 90 Prozent der Passagiere die Geräte für geeignet hielten, die Sicherheit im Luftverkehr zu verbessern. Sie sprachen den Angaben zufolge von einem gestärkten Sicherheitsgefühl und gaben an, sie würden den Körperscanner wieder benutzen.

Auslöser war vereitelte Sprengstoffanschlag in den USA

Auslöser für den bundesweit ersten und bislang einzigen Feldtest war der vereitelte Sprengstoffanschlag eines Nigerianers auf ein US-Passagierflugzeug Ende 2009. Der Mann hatte den Sprengstoff in seiner Unterhose versteckt.

Seit Mitte 2009 hatte die Bundespolizei verschiedene Geräte im Labor in Lübeck getestet. Aufgrund der Nähe zum Testlabor wurde dann Hamburg als Testflughafen ausgewählt. Auf dem Flughafen der Hansestadt wurden 2010 knapp 13 Millionen Fluggäste gezählt.

Der in Hamburg unter realen Flughafenbedingungen eingesetzte Scanner vom Typ L-3 ProVision ATD erfüllte laut Ministerium die Grundvoraussetzungen, darunter gesundheitliche Unbedenklichkeit und Wahrung der Persönlichkeitsrechte. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte den gesundheitlich unbedenklichen Einsatz bestätigt. Der L-3 ProVision ATD produziert keine Körperbilder mit Konturen, sondern zeigt an einer Art Strichmännchen an.

Unzählige Fehlermeldungen in den ersten Monaten

Mit einer Entscheidung, ob der Körperscanner flächendeckend hierzulande eingesetzt wird, wird in wenigen Wochen gerechnet. Insbesondere in den ersten Monaten hatten die Probegeräte noch unzählige Fehlermeldungen ausgelöst. Probleme bereiteten beispielsweise Falten in der Kleidung. In der Folge wurde die Software weiterentwickelt. Die bis zum Ende des Feldtests gesammelten Erkenntnisse sollen nun analysiert und bewertet werden. Ergebnisse und Entscheidungen will das Ministerium anschließend veröffentlichen.

gxs/dapd