Anhand einer Pilotstudie will die EU die Belastung der Bevölkerung mit Umweltgiften untersuchen. Ab August werden in 17 Ländern circa 4000 Mütter und Kinder auf gesundheitsgefährdende Stoffe wie etwa Quecksilber untersucht.

Die Europäische Union erforscht in einer Pilotstudie die Belastung der Bevölkerung mit Umweltgiften. Dazu werden von August an etwa 4000 Mütter und Kinder in 17 Ländern auf die Stoffe Quecksilber, Cadmium, Cotinin und Phthalate (Plastikweichmacher) untersucht, wie das Umweltbundesamt am Donnerstag in Dessau mitteilte. In Deutschland nehmen an der Studie 120 zufällig ausgewählte Mutter-Kind-Paare aus Bochum und dem Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen) teil.

Aus den Ergebnissen der Untersuchung sollen unter anderem neue Regeln zur Vermeidung von Schadstoffbelastungen abgeleitet werden. Zudem entscheiden die Erfahrungen mit der Pilotstudie darüber, ob es künftig ein einheitliches sogenanntes Human-Biomonitoring in Europa geben wird. Die EU hatte laut Umweltbundesamt die einheitliche Untersuchung der Schadstoffbelastung in ihrem Aktionsplan Umwelt und Gesundheit gefordert.

Den Angaben zufolge sollen die Teilnehmer der Studie „Democephes“ jeweils eine Haar- und eine Urinprobe abgeben und einen Fragebogen beantworten. Der Quecksilbergehalt im Haar soll den Konsum von quecksilberbelastetem Fisch widerspiegeln. Die Cotininkonzentration im Urin ist demnach ein Maß für die Belastung durch Passivrauchen. Cotinin ist ein Abbauprodukt von Nikotin. Die Plastikweichmacher fänden sich auch häufig in Kinderspielzeug wieder.

Die Universität Bochum soll Mütter von sechs- bis elfjährigen Kindern zur Teilnahme an der Studie einladen. Wegen der Bedeutung für die Gesundheit werde das Ergebnis der Untersuchungen auch direkt den teilnehmenden Familien mitgeteilt.

gxg/dapd