zerstörung nach angriff in donbass
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Im Donbass ist die Feuerpause in Kraft getreten, die am 21. Dezember durch die Kontaktgruppe in Minsk vereinbart wurde. Die Waffenruhe begann am 24. Dezember um Mitternacht Kiewer Ortszeit. Laut Vertretern der selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk hat die ukrainische Regierung jedoch bereits mehrmals gegen die Feuerpause verstoßen.

Demnach meldete ein Vertreter des Donezker Verteidigungsministeriums, Kiew habe in der Nacht zum Samstag Mehrfach-Raketenwerfer-Systeme vom Typ „Grad“ eingesetzt. Insgesamt seien 140 Schüsse aus diversen Waffen abgefeuert worden. Dabei seien sechs Gebäude in zwei Städten durch Artilleriefeuer beschädigt worden.

Auch die Volksrepublik Lugansk meldete Verstöße gegen die Feuerpause seitens Kiews. Zehn Mal sei das Territorium der Republik beschossen worden. Dabei soll die ukrainische Armee mehr als 300 Minen und 130 Artilleriegranaten abgefeuert haben.

Zuvor verlautete aus Lugansk und Donezk, das ukrainische Militär habe seit dem 18. Dezember mehrmals versucht, die Volkswehr-Stellung in Richtung Debalzewo zu durchbrechen. Die Stadt Debalzewo war erstmals seit 2015 erneut unter Beschuss geraten. Kiew macht die Volkswehr für die Eskalation verantwortlich. „Bei den Kämpfen am Swetlodar-Bogen sind seit dem 18. Dezember bis heute acht Militärangehörige ums Leben gekommen“, sagte der Sprecher der ukrainischen Verteidigungsbehörde für Militäroperationen Andrej Lyssenko.

Die Behörden der Ukraine hatten im April 2014 eine Militäroperation gegen die beiden selbstausgerufenen Volksrepublik Lugansk und Donezk gestartet, die nach dem Staatsstreich in der Ukraine vom Februar 2014 ihre Unabhängigkeit erklärt hatten. Nach UN-Angaben sind in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Regelung der Situation im Donbass ist Verhandlungsgegenstand der Kontaktgruppe in Minsk, die bereits mehrere Dokumente verabschiedet hat, in der die Schritte zur Deseskalation des Konflikts aufgezeigt sind. Kiew entzieht sich der Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen. Und so hält der Schusswechsel auch nach den getroffenen Vereinbarungen über eine Waffenruhe zwischen den Konfliktseiten an.