Im Innern eines Rippenknochens eines Lufengosaurus, dessen Skelett 2009 in der chinesischen Provinz Yunnan entdeckt wurde, haben US-Wissenschaftler noch immer weiches Gewebe in Form von Proteinen entdeckt, die somit seit rund 195 Millionen Jahren konserviert wurden.
Dino Skelett
© Robert ReiszDas Skelett des 2009 in der Provinz Yunnan gefundenen Lufengosaurus.
Toronto (Kanada) - Wie die Paläonthologen um Professor Robert Reisz von dr University of Toronoto und von Yao-Chang Lee des Taiwanese National Synchrotron Radiation Research Centre an der von der National Central University aktuell im Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/ncomms14220) berichten, ist der Fund des wenn auch degenerierten weichen Gewebes somit rund 100 Millionen Jahre älter als die bislang ältesten bekannten innerhalb von Fossilien erhaltenen Eiweiße.

„Proteine sind die Bausteine jedes tierischen Weichgewebes und es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie sich dieses über derart lange Zeiträume in einem derartigen Zustand erhalten konnte“, so Reisz.

 Knochenprobe Hämatitablagerungen
© Robert ReiszMikroskopaufnahme der Knochenprobe offenbart dunkle Hämatitablagerungen.
Entdeck haben die Forscher die Reste des Strukturproteins Kollagen in den teilweise von durch Eisen dunkel gefärbten Gefäßkanälen im Innern des fossilierten Knochens. Darin entdeckten sie auch Ansammlungen des Gesteins Hämatit und vermuten, dass im Grundwasser gelöster Ferrihydrit mit den eisenhaltigen Proteinen des Dinobluts reagierte und der so entstandene Hämatit die Proteine umschloss und auf diese Weise bis heute erhielt.

Bei ihrer Untersuchung der Knochen umgingen die Forscher das anhand früherer Untersuchungen vorhandene Risiko von durch die Öffnung der Knochen möglicherweise entstehender Verunreinigungen dadurch, dass man das Knocheninnere alleine mit dem bildgebenden Verfahren der Fourier-Transformations-Infrarotspektrometrie - sozusagen also im ungeöffneten Knochen - untersuchte.

Auf der Grundlage des aktuellen Fundes hoffen die Forscher um Reisz nun sogar, in anderen Fossilien noch älteres erhaltenes Gewebe zu finden.