Kinder
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Rund 40 Prozent der Kinder in den USA leben unterhalb der Armutsgrenze, nicht einmal ihre Grundbedürfnisse werden oft nicht erfüllt, wie Forscher des US-amerikanischen Zentrums für Kinder in Armut (National Center for Children in Poverty, NCCP) behaupten.

NCCP-Direktorin Heather Coball zufolge ist allein die Tatsache, dass heute fast 300.000 mehr Kinder an der Armutsgrenze leben als zu Höchstzeiten der Weltwirtschaftskrise im Jahre 2007 besorgniserregend.

„Unruhe, Depression und ständiger Stress wegen finanzieller Vulnerabilität hinterlassen dauerhafte Spuren bei den Kindern, wenn sie erwachsen werden, und beeinflusst sowohl ihre potenzielle Einnahmen als auch Gesundheit“, so Coball weiter.

Diese Zahlen beweisen nach Angaben des Zentrums, warum es für Anwälte und Politiker essenziell ist, „diese langfristige Auswirkung der Kinderarmut und die Umstände zu verstehen, die einkommensschwache und arme Kinder von ihren wirtschaftlich begünstigten Altersgenossen unterscheiden, wie Ausbildung der Eltern oder Rasse/Volksangehörigkeit.“

Nach Schätzungen der US-Regierung lebten 2015 rund 40 Millionen Amerikaner unterhalb der Armutsgrenze, das sind 15 Prozent der Bevölkerung. 40 Prozent seien von Armut gefährdet, da sie weniger als 30.000 Dollar pro Jahr verdienen.

Coball und ihre Kollegen fanden heraus, dass diese Regelmäßigkeit unter Kleinkindern noch viel weiter verbreitet ist, als unter Erwachsenen. Den Wissenschaftlern zufolge leben mehr als 40 Prozent der Kinder in notleidenden bzw. armen Familien, die jährlich weniger als 24.000 bzw. 48.000 Dollar zur Verfügung haben. Das sind in ganzen Zahlen ungefähr 5,2 Millionen Säuglinge und 25 Millionen Kinder unter drei Jahren.

Das Armutsniveau unter Kindern ist trotz der wirtschaftlichen Verbesserung in den USA um ein Prozent gestiegen und gleicht mittlerweile dem Niveau zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise der 1920er und 1930er Jahre.

Mehr als 60 Prozent der armen Kinder kommen aus afroamerikanischen, lateinamerikanischen und Familien anderer ethnischer Minderheiten, nur etwa 30 Prozent der Kinder sind weißer oder asiatischer Abstammung.

Alle diese negativen Vorfälle sind nach Meinung der Forscher vor allem mit Arbeitslosigkeit verbunden: Jede dritte Familie, wo nur ein Elternteil berufstätig war, lebt unter der Armutsgrenze. Demgemäß fordert NCCP die neue US-Administration nun dazu auf, Maßnahmen zu treffen, die diese angsterregende Tendenz aufhalten.